Vermischtes

Reanimation nach sechs Stunden ohne Herzschlag geglückt

  • Freitag, 6. Dezember 2019
/fergregory, stock.adobe.com
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Barcelona – In Spanien haben Ärzte eine Frau nach mehr als sechs Stunden ohne eige­nen Herzschlag ins Leben zurückgeholt. Die 34-jährige Britin hatte Anfang November beim Wandern in den spanischen Pyrenäen einen Herzstillstand erlitten, teilte das Uni­versitätskrankenhaus Vall d'Hebron in Barcelona mit. Die Frau konnte gerettet werden, weil eine starke Unterkühlung zerstörerische Prozesse in ihrem Gehirn verzögert hatte.

Die mittlerweile genesene Frau habe keine Lebenszeichen gezeigt, als sie in der Klinik eintraf, wurde der behandelnde Arzt Eduard Argudo zitiert. „Aber wir wussten, dass sie im Kontext einer Hypothermie Überlebenschancen hatte.“ Diese starke Unterkühlung hätte zwar fast den Tod der Britin verursacht, schützte aber gleichzeitig ihren Organismus und ihr Gehirn vor bleibenden Schäden.

Die Britin hatte bei ihrer Wanderung begonnen, „seltsam und unzusammenhängend“ zu sprechen, hieß es nach Angaben ihres Mannes. Kurz darauf sei sie bewusstlos geworden. Ein Helikopter sei aufgrund der Wetterbedingungen erst nach mehr als zwei Stunden bei dem Paar eingetroffen. Die Körpertemperatur der Britin sei bis zu diesem Zeitpunkt auf 18 Grad abgesunken.

Die Patientin sei dann in die naheliegende Gemeinde Campdevànol und von dort aus wei­ter ins etwa 90 Kilometer entfernte Universitätskrankenhaus Vall d'Hebron in Barce­lona geflogen worden. Während der gesamten Zeit hätten die Ärzte die 34-Jährige reani­miert.

Um 21.46 Uhr, nach mehr als sechs Stunden ohne Herzschlag, habe ihr Körper wieder eine Temperatur von 30 Grad erreicht. Mithilfe eines Defibrilators sei die Frau dann zu­rück ins Leben geholt worden.

Bei einem Herzstillstand kommt es nach etwa 15 bis 20 Sekunden zur Bewusstlosigkeit, da der Sauerstoff im Gehirn schnell aufgebraucht wird. Binnen weniger Minuten drohen bei normalen Temperaturen irreversible Schäden und schließlich der Hirntod.

dpa

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