Remdesivir sorgt für Umsatzsteigerung bei Gilead

New York – Das zur Behandlung von Coronapatienten genutzte antivirale Medikament Remdesivir hat den Umsatz des US-Pharmaunternehmens Gilead im dritten Quartal um fast 900 Millionen Dollar (766 Millionen Euro) gesteigert.
Der Konzern meldete gestern einen 17-prozentigen Anstieg der Einnahmen auf 6,6 Milliarden Dollar. Das Medikament, das unter dem Namen „Veklury“ verkauft wird und ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt wurde, war vergangene Woche in den USA offiziell zur Coronabehandlung zugelassen worden.
Auch die EU und andere Staaten haben für Remdesivir ebenfalls bereits bedingte Marktzulassungen erteilt, obwohl es Streit um die Wirksamkeit des Mittels gibt. Remdesivirs Nutzen besteht US-Studien zufolge insbesondere in einer statistisch signifikanten Verkürzung der Genesungszeit von COVID-19-Patienten.
Eine Verringerung der Sterblichkeitsrate durch das Medikament konnte nicht nachgewiesen werden. US-Präsident Donald Trump wurde während seiner COVID-19-Erkrankung unter anderem mit Remdesivir behandelt.
Eine vergangene Woche veröffentlichte Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kam zu dem Schluss, dass Remdesivir keine oder nur geringe Auswirkungen auf die Sterblichkeit oder die Länge des Krankenhausaufenthalts von Coronapatienten habe.
Allerdings wurden die Daten noch nicht von Fachkollegen begutachtet oder in einem Fachmagazin veröffentlicht.
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