Retter-App soll Versorgung bei Notfällen im Saarland verbessern

Saarbrücken – Im Saarland soll künftig bei Notfällen die Erstversorgung bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit Hilfe digitaler Technik verbessert werden. Wie Innenminister Reinhold Jost (SPD) gestern informierte, wird eine „KATRetter-App“ entwickelt. Ersthelfer, die über eine gewisse Ausbildung verfügten, würden dann über diese App benachrichtigt, wenn es in ihrer Nähe einen medizinischen Notfall gebe.
Zurzeit laufen den Angaben zufolge Vorarbeiten, um die App mit der Integrierten Leitstelle des Zweckverbandes ZRF zu verbinden. Nach Ansicht des Leitenden Branddirektors Uwe Schröder wird die App die Rettungskette deutlich verbessern. Gleichwohl sei sie „kein Ersatz für eine flächendeckende Ausbildung der ersten Hilfe, sondern ein weiterer Schritt, eine organisierte erste Hilfe zu etablieren“. Bis zum Herbst solle sie vorbereitet und vorgestellt werden.
Jost kündigte zudem an, dass in den nächsten beiden Jahren zusätzlich in die Ausstattung mit Warnsirenen investiert werden soll. Um eine 90-prozentige Abdeckung zu erreichen, seien für die beiden kommenden Haushalte jeweils 500.000 Euro angemeldet worden. Bislang seien 1,8 Millionen aus Mitteln des Bundes und der Kommunen investiert worden, „bis Ende 2024 soll das Programm abgearbeitet sein“.
Der Innenminister geht davon aus, dass sich die Art der Feuerwehreinsätze in den kommenden Jahren deutlich verändert. Dank verbesserter Brandschutzmeldesysteme werde es immer weniger schwere Brandeinsätze geben, während vor allem Hilfeleistungen zunehmen würden. „Insbesondere der Katastrophenschutz wird eine wichtige Funktion einnehmen.“
Derweil zieht es im Saarland immer mehr Frauen in die Feuerwehr, wie die Jahresstatistik 2021 zeigt. Laut Landesbrandinspekteur Timo Meyer stieg die Zahl der Feuerwehrfrauen 2021 im Vergleich zum Vorjahr um
4,3 Prozent auf 1.236 und hat damit einen Höchststand erreicht. Der Frauenanteil in den kommunalen Feuerwehren betrage aktuell 10,7 Prozent. Er werde weiter steigen, da der Mädchenanteil bei den Jugendfeuerwehren schon bei über 24 Prozent liege. Insgesamt sei die Zahl der Feuerwehrmitglieder trotz der Pandemie und des demografischen Wandels mit 11.552 Aktiven konstant geblieben.
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