Rhön-Klinikum trotz gestiegener Herausforderungen weiter auf Kurs

Bad Neustadt an der Saale – Die Rhön-Klinikum AG befindet sich eigenen Angaben zufolge weiter auf Kurs, die gesteckten Ziele für das Geschäftsjahr 2019 zu erreichen. So stieg der Umsatz des Klinikkonzerns in den ersten neun Monaten 2019 um 4,6 Prozent auf 970,8 Millionen Euro, die Zahl der behandelten Patienten wuchs auf 647.345. Allerdings lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie Konzerngewinn mit 97,5 Millionen Euro unter dem des Vorjahres (-4,9 Prozent).
„Mit unserem Ergebnis der ersten neun Monate sind wir nur bedingt zufrieden“, kommentierte Stephan Holzinger, Vorstandsvorsitzender der Rhön-Klinikum AG. Die meisten Standorte stünden in verstärktem Maße operativen Herausforderungen gegenüber. „Mit großem Nachdruck verfolgen wir die Umsetzung konkreter personeller, organisatorischer und technischer Maßnahmen, um unsere operative Leistung zu verbessern und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern“, sagte Holzinger.
Ihm zufolge waren die ersten neun Monate des Jahres von Anlaufeffekten des neuen Campus in Bad Neustadt geprägt. Die Verschmelzung von vier, über Jahrzehnte unabhängig voneinander arbeitenden Kliniken, das Einspielen neuer Teams, die Anpassung der medizinischen und organisatorischen Prozesse und technische Herausforderungen, hätten mehr Zeit in Anspruch genommen als ursprünglich erwartet.
Auch die mit dem Umzug einhergehende anfängliche Reduzierung der Patientenzahlen habe die operative Ergebnisentwicklung zunächst spürbar beeinflusst. Im Zuge der Weiterentwicklung des Campus Bad Neustadt will der Konzern ab dem 1. Januar sein Leistungsspektrum um die Fachrichtung Neurochirurgie am Standort erweitern.
Zudem will die Rhön-Klinikum AG ein innovatives telemedizinisches Konzept in Deutschland einführen. Dazu hat sie mit dem Schweizer Unternehmen Medgate die gemeinsame Gesellschaft Medgate Deutschland GmbH gegründet. An der neuen Gesellschaft mit Sitz in Deutschland wird der Rhön-Konzern als Mehrheitsgesellschafter 51 Prozent der Anteile halten. Auf Medgate mit Sitz in Basel entfallen 49 Prozent der Gesellschafteranteile.
In einer ersten Ausbaustufe sollen Patienten von Medgate Deutschland in dringenden oder allgemein medizinischen Fragen im Rahmen der in Deutschland geltenden gesetzlichen Regelungen künftig Beratungen und Behandlungen per Telefon, Video, Internet oder Smartphone-App erhalten.
„Mit dem Campus Bad Neustadt haben wir das erste Versorgungsangebot in Deutschland geschaffen, welches die bisherigen, wenig patientenfreundlichen Sektorengrenzen ambulant und stationär überwindet“, sagte Holzinger. Der Einstieg in die Telemedizin ergänze nun die medizinische Wertschöpfung. „Digital vor Ambulant vor Stationär ist die Formel, auf die wir setzen“, verwies der Vorstandsvorsitzende.
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