Vermischtes

Roboter in der Pflege: Skepsis bei Experten

  • Montag, 10. März 2025
Pflegeroboter
/picture-alliance, dpa, KEYSTONE, Gaetan Bally

Mannheim – Roboter in der Pflege taugen aus Sicht von Experten nur bedingt dazu, dem Pflegenotstand zu begegnen. Zwar biete digitale Technik Chancen für die Versorgung älterer pflegebedürftiger Menschen, sagte Simon Eggert, Geschäftsleiter Forschung beim Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).

Bei der pflegerischen Mensch-Roboter-Zusammenarbeit in der unmittelbaren körperlichen Sphäre von pflegebedürftigen Menschen oder Patienten gebe es jedoch noch erhebliche praktische Herausforderungen. „Hier stößt die – derzeit eher theoretische – Akzeptanz aktuell an offensichtliche Grenzen“, sagte Eggert.

Auch die Stiftung Patientenschutz hat Bedenken. „Beim Wort Roboter zucke ich zusammen“, sagte Vorstand Eugen Brysch. „Dass ein Roboter die Pflege am Menschen übernehmen kann, das glaube ich nicht.“ Körperkontakt sei nicht zu ersetzen.

Pflegebedürftige Menschen müssten vor Technikrisiken und vor an ihren Bedürfnissen vorbeigehender Pflegetechnologie geschützt werden, ergänzte Eggert. „Chancen und Risiken von Robotik in der Pflege sind also immer vernünftig im Blick zu behalten.“

Chancen sehen Pflegeforscher eher darin, dass Roboter etwa dabei helfen, Essen zu bringen oder Pflegeutensilien zu transportieren. Auch sogenannte soziale Roboter, die mit Bewohnern sprechen können, so wie es derzeit in einigen Seniorenheimen bundesweit erprobt wird, könnten hilfreich sein.

Vor allem aber könnten KI-unterstützte Systeme irgendwann hoffentlich dazu beitragen, die Pflegekräfte von den extrem zeitaufwendigen Dokumentationspflichten zu entlasten, hofft Patientenschützer Brysch. Die Entwicklung dazu stecke in Deutschland aber noch in den Kinderschuhen.

dpa

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