Vermischtes

Ruf nach einfacher Antragstellung beim Transformationsfonds

  • Mittwoch, 26. März 2025
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Berlin – Das Verteilen von Fördergeldern an Krankenhäuser war in der Vergangenheit zu bürokratisch ausgestaltet: beim Krankenhausstrukturfonds oder beim Krankenhauszukunftsfonds. Das erklärte der Medizinisch-Ökonomische Direktor des St. Marien- und St. Annastiftskrankenhauses in Ludwigshafen, István Bechtold, auf dem DRG-Forum in Berlin.

Er forderte, die Verteilung der Mittel aus dem Transformationsfonds zu vereinfachen. „In dem Wunsch, alles zu 100 Prozent richtig zu machen, befördern wir uns in Deutschland manchmal in die Handlungsunfähigkeit“, sagte Bechtold. „Man muss dem System auch mal ein bisschen vertrauen.“

Einen Förderantrag beim Krankenhauszukunftsfonds zu stellen, sei sehr bürokratisch und aufwendig gewesen. Mit dem Geld aus dem Fonds konnten Krankenhäuser bestimmte Bestandteile ihrer digitalen Infrastruktur ausbauen, zum Beispiel Patientenportale oder ein digitales Medikationsmanagement.

Auch das Antragsportal sei nicht gut gewesen, kritisierte Bechtold. Er hofft, dass die Antragstellung beim Transformationsfonds einfacher wird, bei dem Krankenhäuser Fördermittel im Rahmen der Krankenhausreform beantragen können, die ihre Strukturen verändern wollen.

„Wir sind uns einig, dass wir eine Transformation brauchen und dass wir für diese Transformation Geld benötigen“, so Bechtold. „Wir wünschen uns sehr, dass wir vom Ziel der Entbürokratisierung, das ja explizit im Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz genannt ist, auch etwas merken.“

Kein Zielbild des Strukturwandels

Zudem kritisierte Bechtold, dass der Bund die Krankenhäuser derzeit nicht ausreichend finanziell unterstütze, die insbesondere infolge der Inflation unterfinanziert seien. „In unseren Häusern brennt es lichterloh. Wir kämpfen, um die unterfinanzierten Strukturen am Laufen zu halten“, sagte er.

Der Gesetzgeber sorge dafür, dass eine medizinische Versorgung derzeit nicht mehr kostendeckend zu erbringen sei. Das führe zu dramatischen Problemen in der Versorgungsrealität.

Um zu retten, was noch zu retten sei, nähmen Krankenhausträger Kredite auf, um die Unterfinanzierung auszugleichen. „Die Zinsen, die sie dafür bezahlen müssen, sind eine relevante Menge Geld, die dem System entzogen wird“, so Bechtold. Das sei nicht effektiv.

Darüber hinaus forderte er von der Politik ein schärferes Zielbild des Strukturwandels. „Es fehlt ein Bild davon, wie die Versorgung in zehn Jahren aussehen soll“, kritisierte er. „Wir müssen ja nicht nur den stationären Bereich mitdenken, sondern auch den ambulanten. Wir müssen die demografische Entwicklung mitdenken.“ Entscheidend sei am Ende zudem der Kampf um die Mitarbeitenden.

fos

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