Siemens Healthineers profitiert von Coronaschnelltests

Erlangen – Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat nach einem starken Wachstum im abgelaufenen Quartal seine Jahresprognose erhöht. Vor allem beim Umsatz zeigte sich die Erlangener Siemens-Tochter heute optimistischer. Dabei profitiert das Unternehmen von einem außergewöhnlich guten Geschäft seiner Diagnostiksparte – dank der hohen Nachfrage nach Coronaschnelltests überwiegend in Europa.
Die starke Dynamik aus den vergangenen Quartalen habe sich fortgesetzt, kommentierte Vorstandschef Bernd Montag. Deswegen hob Healthineers die Prognose zum dritten Mal in diesem Geschäftsjahr an.
Die Erlöse auf vergleichbarer Basis – also bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe – sollen im Geschäftsjahr 2020/21 (per Ende September) nun um 17 bis 19 Prozent zulegen.
Bislang war Healthineers von bis zu 17 Prozent ausgegangen. Mit den Coronaschnelltests will das Unternehmen nun eine Milliarde Euro erlösen statt 750 Millionen Euro. Auch beim bereinigten Ergebnis je Aktie zeigte sich das Unternehmen etwas zuversichtlicher.
Im dritten Geschäftsquartal konnte Healthineers auch dank der Antigenschnelltests rund fünf Milliarden Euro erlösen. Das waren im Vergleich zum Vorjahresquartal, als die Coronakrise das Geschäft belastet hatte, 51 Prozent mehr. Erstmals trug die im April abgeschlossene Übernahme des US-Krebsspezialisten Varian bei.
Alle Bereiche trugen zum Wachstum bei. Den Löwenanteil zum Umsatz steuert das Geschäft mit der bildgebenden Diagnostik bei, zu der Computertomografen zählen. Die Diagnostiksparte ragte jedoch heraus und konnte ihre Erlöse nahezu verdoppeln. Dabei habe sich das Kerngeschäft im Zuge der Normalisierung des Testaufkommens für Routineuntersuchungen positiv entwickelt, hieß es.
Einen Schub brachten jedoch die Erlöse aus den Antigenschnelltests, die sich auf rund 600 Millionen Euro beliefen. Damit dürfte das Geschäft seinen Höhepunkt erreicht haben, erklärte Finanzvorstand Jochen Schmitz. Nun sei mit einer deutlichen Abschwächung zu rechnen. Dazu komme ein erheblicher Preisverfall bei den Tests.
Healthineers verdiente auch deutlich mehr. Nach Steuern stieg der Gewinn um 46 Prozent auf 395 Millionen Euro. Die Zahlen lagen über den Erwartungen von Experten.
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