Vermischtes

Siemens Healthineers will US-Firma für 16,4 Milliarden Dollar kaufen

  • Montag, 3. August 2020
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Erlangen – Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers will sein Geschäft mit der Krebsforschung und -therapie durch eine milliardenschwere Übernahme deutlich aus­bau­en. Dazu strebt das Erlangener Unternehmen den Kauf des US-amerikanischen Konzerns Varian für 16,4 Milliarden Dollar (14 Milliarden Euro) an.

Finanziert werden soll die Übernahme nach Angaben von gestern zum Teil über eine Ka­pitalerhöhung. Zudem stellt die Konzernmutter Siemens eine Brückenfinanzierung bereit. Es ist die bisher größte Übernahme in der Geschichte des Erlangener Unternehmens. Die Siemens-Tochter könnte zudem in den Deutschen Aktienindex aufsteigen.

Mit Varian verbindet Siemens Healthineers bereits seit 2012 eine strategische Partner­schaft. Der Vorstand des US-Konzerns stimmte dem Plan zu und empfiehlt den Anteilseig­nern, die Offerte anzunehmen.

Die Übernahme soll voraussichtlich noch in der ersten Hälfte des Kalenderjahres 2021 abgeschlossen werden und steht unter Vorbehalt der Zustimmung der Regulierungsbe­hörden, wie Healthineers in Erlangen weiter mitteilte.

Healthineers mache damit einen „erheblichen Sprung nach vorne“, sagte Konzernchef Bernd Montag. Den Preis nannte er in einer Telefonkonferenz „vernünftig“. Varian verfüge über ein stabiles Geschäft und eine hohe Innovationskraft.

Die Varian-Aktionäre, die der Übernahme ebenfalls noch zustimmen müssen, sollen 177,50 Dollar je Aktie erhalten. Das ist in etwa ein Viertel mehr als die Anteile am ver­gan­genen Freitagabend gekostet hatten. Varian setzte im vergangenen Geschäftsjahr rund 3,2 Milliarden Dollar um und erzielte dabei eine operative Marge von 17 Prozent.

Finanzieren will Siemens Healthineers die Übernahme in etwa zur Hälfte über Kredite und zur anderen Hälfte über neues Eigenkapital, das über die Ausgabe neuer Aktien be­schafft werden soll.

Siemens Healthineers zog zudem die Veröffentlichung des Quartalsberichts um einen Tag auf gestern vor. Demnach rechnet das Unternehmen in den letzten drei Monaten des Ge­schäftsjahres 2019/2020 nach der zuletzt coronabedingten Schwäche wieder mit deutlich besseren Geschäften und wagt jetzt auch wieder eine Prognose für das gesamte Ge­schäftsjahr.

dpa

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