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Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ beendet Arbeit

  • Dienstag, 28. März 2023
/yupachingping, stock.adobe.com
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Berlin – Fast 24.000 Menschen, die als Kinder in der Nachkriegszeit bis zur Wiedervereinigung in Psychiatrien oder Einrichtungen der Behindertenhilfe misshandelt worden sind, haben insgesamt rund 245 Millionen Euro an finanziellen Hilfen erhalten.

Das teilten Bund, Länder sowie die Kirchen heute mit, die die Stiftung „Anerkennung und Hilfe“ vor sechs Jahren gegründet hatten. Damit habe die Stiftung ihr Ziel erreicht und werde nun beendet, hieß es.

Die Stiftung war gegründet worden, um Betroffene zu unterstützen, die zwischen 1949 und 1975 als Kinder oder Jugendliche in der Bundesrepublik Deutschland sowie zwischen 1949 und 1990 in der DDR in stationä­ren Einrichtungen der Behindertenhilfe oder der Psychiatrie Leid und Unrecht erfahren haben und heute noch an den Folgen leiden.

Dazu zählen demnach körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt sowie ungerechtfertigte medizinische und therapeutische Maßnahmen. Schätzungen zufolge waren insgesamt rund 256.000 Kinder und Jugendli­che in dieser Zeit in den Einrichtungen in West und Ost untergebracht.

Anerkennungs- und Unterstützungsleistungen hätten alle Personen erhalten, die sich innerhalb der Anmelde­frist bis Ende Juni 2021, gemeldet und die Voraussetzungen erfüllt haben, hieß es. Ausgezahlt wurden eine Entschädigungspauschale von 9.000 Euro und gegebenenfalls eine Rentenersatzzahlungen von bis zu 5.000 Euro.

Ein weiteres Anliegen der Stiftung war es demnach, die damaligen Geschehnisse öffentlich anzuerkennen sowie zu deren wissenschaftlicher Aufarbeitung beizutragen. In diesem Zusammenhang entstand etwa eine im September 2021 veröffentlichte Studie unter Leitung der Universität Düsseldorf, die die damaligen Ver­hältnisse durch Gespräche mit Vertretern der Einrichtungen sowie Betroffenen und die Analyse von etwa 1.500 Fallakten aufarbeitete.

kna

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