Studie: Blick ins Grüne hat Einfluss auf das Rauchverhalten

Wien – Wer im Grünen lebt, hat deutlich bessere Chancen, nie zum Raucher zu werden oder mit dem Rauchen aufzuhören, als Menschen, die keinen unmittelbaren Zugang zu Grünflächen haben.
Das legt eine Befragung von mehr als 8.000 Erwachsenen in Großbritannien nahe, die jetzt im Journal Social Science & Medicine (DOI: 10.1016/j.socscimed.2020.113448) veröffentlicht wurde.
Diese habe einen Zusammenhang zwischen grünem Lebensraum und dem Rauchverhalten gezeigt, teilten gestern die Autoren der Universitäten Plymouth, Exeter und Wien mit.
Auch nach Berücksichtigung anderer Faktoren wie dem sozioökonomischen Status sei die Wahrscheinlichkeit zu rauchen für Menschen mit Blick ins Grüne noch um 20 Prozent niedriger als bei solchen, die in Gebieten mit weniger Grünflächen leben.
Bei Menschen, die irgendwann in ihrem Leben geraucht hätten, erhöhe sich die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, um zwölf Prozent, wenn sie in grünen Gegenden leben, heißt es in der Mitteilung.
Frühere Studien desselben Forschungsteams wiesen demnach darauf hin, dass der häusliche Blick auf Grünflächen mit einem geringeren Verlangen nach Alkohol, Zigaretten und ungesunden Lebensmitteln verbunden sei.
Es gebe inzwischen erhebliche Hinweise, dass Naturräume mit Stressabbau und besserem Wohlbefinden verbunden seien.
Die aktuelle Studie zeige erstmals, „dass ein höherer Grünflächenanteil auch mit einer Verringerung ungesunder Verhaltensweisen verbunden ist“, wird Sabine Pahl, Co-Autorin und Spezialistin für Stadt- und Umweltpsychologie an der Universität Wien, in der Mitteilung zitiert.
Die Forscher betonen, dass eine Verbesserung des Zugangs zu Grünflächen eine wichtige Strategie für die öffentliche Gesundheit und insbesondere zur Verringerung der Raucherquote darstellen könne.
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