Vermischtes

Studie sieht enormes Einsparpotenzial durch Digitalisierung

  • Dienstag, 24. Mai 2022
/yongheng19962008, stock.adobe.com
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Düsseldorf – Der Einsatz digitaler Technik kann die Kosten im Gesundheitswesen einer Untersuchung zufolge um bis zu 42 Milliarden Euro jährlich senken. Das größte Einsparpotenzial gebe es durch die elektronische Patientenakte, mehr Onlinesprechstunden und -terminvereinbarungen sowie durch die Fernüberwachung und Fernunterstützung chronisch erkrankter Menschen, ergab eine heute veröffentlichte Analyse des Beraterunternehmens McKinsey.

„Richtig eingesetzt kann die Digitalisierung im Gesundheitsbereich massiven Nutzen stiften“, sagte der Ko-Autor der Studie, Stefan Biesdorf. „Wir reden von einer 42-Milliarden-Euro-Chance, von der alle im Gesund­heitswesen profitieren könnten.“ Das finanzielle Digitalisierungspotenzial habe sich innerhalb von vier Jahren um rund acht Milliarden Euro oder 24 Prozent erhöht, erläuterte Ko-Autorin Kristin Tuot.

Sie verwies auf die Vorgängerstudie von 2018, für die McKinsey auf Basis von über 500 internationalen Forschungsdokumenten das finanzielle Potenzial von 26 verfügbaren digitalen Gesundheitstechnologien in Deutschland auf 34 Milliarden Euro beziffert hatte. „Davon wurden in den vergangenen Jahren nur rund 1,4 Milliarden Euro realisiert“, so Tuot.

Die Ko-Autorin der Studie verwies auf Erfahrungen aus der Coronakrise. Durch die Pandemie habe sich beispielsweise gezeigt, dass einige Technologien wie Online-Sprechstunden und Online-Terminvergaben einen erheblich größeren Nutzen hätten als 2018 vermutet.

Für die Untersuchung analysierte McKinsey das Nutzenpotenzial von 26 digitalen Gesundheitstechnologien und fasste es in sechs Kategorien zusammen. So werde durch Onlineinteraktionen wie Telekonsultation oder Fernüberwachung und Management chronisch Erkrankter der Zeitaufwand bei Patienten und Ärzteschaft deutlich reduziert. Weiterer Einsparfaktor ist demnach die Umstellung auf papierlose Datenverarbeitung – etwa durch die elektronische Patientenakte (ePA) und das elektronische Rezept.

Arbeitsabläufe könnten durch die mobile Vernetzung von Pflegepersonal oder den Einsatz von Barcodes bei der Verabreichung von Medikamenten beschleunigt werden. Durch „Datentransparenz“ könnten Doppelun­tersuchungen von Patienten vermieden werden. Einsparpotenzial sieht die Studie auch durch die „Patienten­selbstbehandlung“, etwa durch Gesundheits-Apps oder digitale Diagnosetools. Genannt wird zudem der „Patienten-Self-Service“, etwa Onlineportale zur Terminvereinbarung.

afp

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