Tag der Armut: Verband fordert höheren Mindestlohn

Hannover – Angesichts hoher Armutszahlen fordert der Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen Politik und Arbeitgeber zum Handeln auf. Allein in Niedersachsen seien knapp 16 Prozent der Menschen von Armut bedroht.
„Bremen ist sogar trauriger Spitzenreiter mit fast 23 Prozent“, sagte VdK-Landeschef Friedrich Stubbe anlässlich des heutigen Internationalen Tags für die Beseitigung der Armut. Er forderte, den Mindestlohn entschieden anzuheben und mehr sozialversicherungspflichtige Jobs zu schaffen, außerdem sollten prekäre Arbeitsverhältnisse im Niedriglohnsektor abgeschafft werden.
Die Diakonie in Niedersachsen erklärte, dass vor allem bei Alleinerziehenden und Familien mit mehreren Kindern das Risiko hoch sei. 45 Prozent der Alleinerziehenden leben laut Mitteilung in Armut oder an der Armutsgrenze. 270.000 junge Menschen sind demnach davon bedroht oder müssen in Armut leben – ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen.
Die Diakonie setzt sich daher für eine Kindergrundsicherung ein. „Es darf nicht sein, dass Kinder in unserem Land ein Armutsrisiko darstellen“, sagte der Vorstandssprecher der Diakonie in Niedersachsen, Hans-Joachim Lenke. Sozialverbände hatten zu Jahresbeginn eine Kindergrundsicherung von 628 Euro im Monat gefordert – mit steigendem Haushaltseinkommen solle die Leistung langsam abgeschmolzen werden.
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