Vermischtes

Tollwutvirus bei Fledermaus in Berlin nachgewiesen

  • Freitag, 1. August 2025
Fledermaus
/picture alliance, imageBROKER, Dieter Mahlke

Berlin – Bei einer Fledermaus in Berlin-Charlottenburg ist das Tollwutvirus nachgewiesen worden. Das Tier sei von einer Privatperson gefunden und in eine Tierarztklinik gebracht worden, wo der Test auf Fledermaustollwut durchgeführt worden sei, teilte die Senatsverwaltung für Verbraucherschutz mit.

Die Fledermaustollwut ist nicht zu verwechseln mit der klassischen Fuchstollwut oder terrestrischen Tollwut. Die Ansteckung mit dem Europäischen Fledermaus-Lyssavirus 1 (EBLV-1) erfolgt durch Kontakt mit dem Speichel infizierter Tiere sowie über Biss- und Kratzwunden.

Die Senatsverwaltung rät daher, verletzte oder erkrankte Fledermäuse, die tagsüber im Freien gefunden werden, nicht mit den bloßen Händen zu berühren. Besser sei es, Gartenhandschuhe oder ein Handtuch zu benutzen.

„Kann eine Verletzung der Haut mit den winzigen Zähnen oder Krallen nicht ausgeschlossen werden oder ist ein Kind mit einer Fledermaus unbeaufsichtigt umgegangen, sollte zur Sicherheit möglichst sofort eine ärztliche Beratungsstelle aufgesucht werden.“

Trotz des niedlichen Erscheinungsbildes seien „Fledermäuse mitunter wehrhaft und möchten nicht berührt werden“, heißt es in einem Merkblatt der Senatsverwaltung zum Umgang mit aufgefundenen Fledermäusen. Bevor ein Tier aufgehoben werde, könne ein Telefonat mit Fledermaussachverständigen hilfreich sein.

Die Übertragung von EBLV-1 auf Menschen oder Haustiere sind dem Merkblatt zufolge äußerst selten. Hierzulande seien bisher keine Fälle einer Infektion von Haustieren oder Menschen dokumentiert worden. Genau wie bei der Fuchstollwut verlaufe aber die einmal ausgebrochene Erkrankung beim Menschen in der Regel tödlich.

In Berlin seien zwischen Juli 2020 und Juli 2025 drei Infektionen mit dem Virus bei Fledermäusen festgestellt worden. Es könne nicht sicher gesagt werden, wie weit der Erreger in der Fledermauspopulation tatsächlich verbreitet ist und welche Fledermausarten betroffen sind.

dpa

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