Übernahme: Asklepios sichert sich knappe Mehrheit an Rhön-Klinikum

Hamburg – Asklepios hat sich schon vor Beginn des Übernahmeangebots die Mehrheit am Konkurrenten Rhön-Klinikum gesichert. Man habe ein weiteres Aktienpaket von rund 1,08 Prozent der Stimmrechte zum Preis von 18 Euro je Aktie erworben, teilte Asklepios heute in Hamburg mit. Damit ergattere Asklepios in der Gemeinschaftsfirma mit Rhön-Gründer Eugen Münch eine Stimmrechtsmehrheit von knapp über 50 Prozent an Rhön.
Am vergangenen Freitag hatte Asklepios erklärt, Rhön übernehmen zu wollen. Die Hamburger und der Rhön-Gründer wollen mit ihrem Übernahmeangebot von 18 Euro je Aktie möglichst viele Rhön-Anteile einsammeln. Dabei hat der hessische Medizintechnik-Hersteller B. Braun ein Wort mitzureden: Er hält gut 25 Prozent an Rhön. Ob B. Braun sein Paket verkauft, wollte das Unternehmen nicht sagen.
Mit dem Deal würden sich zwei führende Klinikkonzerne in Deutschland hinter Fresenius Helios zusammenschließen. Rhön behandelte vergangenes Jahr mehr als 860.000 Patienten, Asklepios versorgte 2018 rund 2,3 Millionen Kranke. Während Asklepios in 160 Gesundheitseinrichtungen in Deutschland vertreten ist, betreibt Rhön Krankenhäuser in Bayern, Thüringen, Brandenburg und Hessen.
Die Übernahme, die im zweiten Quartal abgeschlossen sein soll, würde auch das lange Tauziehen um Rhön beendet. Schon 2012 wollte Münch Rhön-Klinikum mit Fresenius Helios fusionieren. Daraufhin stiegen Asklepios und B. Braun bei Rhön ein und verhinderten den Deal. Lediglich 40 Rhön-Krankenhäuser gingen am Ende an Helios.
Verdi fürchtet Folgen für die Beschäftigten des Universitätsklinikums Gießen Marburg, das mehrheitlich im Besitz von Rhön liegt. Asklepios zeige sich in Hessen bislang als rein renditeorientierter Konzern, erklärte die Gewerkschaft.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: