Unbefristeter Streik bei Charité-Tochter CFM hat begonnen

Berlin – Bei der Charité-Tochtergesellschaft Charité Facility Management GmbH (CFM) hat ein unbefristeter Streik begonnen. Mit der Frühschicht legten die Beschäftigten der CFM die Arbeit auf unbestimmte Zeit nieder.
Bei der fünften Verhandlungsrunde zwischen der Gewerkschaft Verdi und der CFM war vorgestern keine Einigung gefunden worden. „Es wird zu Einschränkungen kommen, die wir durch Priorisieren und Umorganisieren von Abläufen so gering wie möglich halten“, teilte die Arbeitgeberseite mit. Wie die Einschränkungen für die Patienten konkret aussehen, blieb offen.
Bei der CFM arbeiten rund 3.500 Menschen in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung oder Sicherheit. Für 3.200 von ihnen fordert Verdi eine Bezahlung nach dem an der Charité gültigen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. 99,3 Prozent der Verdi-Mitglieder bei der CFM hatten in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik gestimmt.
Verdi sprach von einer Blockadehaltung der Geschäftsführung, die nicht bereit gewesen sei, ein Angebot vorzulegen, auf dessen Grundlage man verhandeln könne. „Für diesen Tarifkonflikt und die möglichen Auswirkungen auf die Patientenversorgung trägt die Koalition aus CDU und SPD maßgebliche Mitverantwortung“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer. Der Tarifstreit schwelt seit Jahren.
Die CFM-Geschäftsführung hatte mitgeteilt, dass mit der Eingliederung in den TVöD eine Lohnkostensteigerung von 40,9 Prozent beziehungsweise 42,7 Millionen Euro jährliche Mehrkosten einhergingen.
„Wir können keine Forderungen umsetzen, die zu einer Existenzgefährdung der CFM führen“, teilten Juliane Kaufmann und Simon Batt-Nauerz von der CFM-Geschäftsführung mit. Der bestehende Entgelttarifvertrag der CFM liege im Vergleich über dem Branchentarif für Reinigung, Sicherheit oder Catering.
Die Charité teilte mit, man bedauere, dass die Tarifpartnerin der CFM die Verhandlungen abgebrochen habe und hoffe auf zeitnahe konstruktive Beratungen. „Auf einen unbefristeten Streik sind wir vorbereitet.“
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