Vermischtes

Untersuchung: Coronadunkelziffer bei Kindern in Vorpommern niedrig

  • Dienstag, 10. August 2021
/scaliger, stock.adobe.com
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Greifswald – Untersuchungen der Universitätsmedizin Greifswald (UMG) zufolge ist die Zahl unerkannter Coronainfektionen bei Kindern und Jugendlichen in Vorpommern niedrig.

Von 526 ausgewerteten Proben habe nur bei maximal zwölf eine unerwartete Coronainfektion nachge­wiesen werden können, sagte Al­mut Meyer-Bahlburg. Sie schließe daraus, „dass wir eine relativ niedrige Dunkelziffer haben“, sagte die Oberärztin der Kinderklinik der UMG, die das Projekt leitet. Sie habe mit einer höheren Dunkelziffer ge­rechnet.

Seit Ende des vergangenen Jahres prüfen die Wissenschaftler Blutproben, die bei Untersuchungen von Kindern und Jugendlichen im Alter bis 17 Jahren anfallen. Die Teilnahme erfolgt nach Zustimmung der Eltern beziehungsweise der Jugendlichen.

Die Daten seien „halbwegs repräsentativ“, sagte Meyer-Bahlburg. Die UMG kooperiert dazu mit Kranken­häusern in Pasewalk, Stralsund, Anklam, Demmin, Bergen und einer Praxis in Greifswald. Die untersuch­ten Proben reichten bis etwa Mitte Juli.

Insgesamt seien 18 Proben positiv gewesen. Bei vier der getesteten Probanden sei die Infektion bereits diagnostiziert gewesen. Bei zwei stammten die Antikörper von einer Impfung. Sechs Probanden hatten laut einem zur Untersuchung gehörenden Fragebogen zumindest Kontakt mit coronapositiven Men­schen, bei zwei fehlte der Fragebogen. In vier Fällen sei die Infektion gänzlich unerwartet gewesen.

„Ich schließe daraus, dass die Hygienemaßnahmen schon gegriffen haben“, sagte Meyer-Bahlburg. „Denn sonst hätten wir ja viel mehr.“ Auch das Homeschooling und der eingeschränkte Schul- und Kinder­gar­ten­betrieb habe offenbar einen Effekt gehabt.

„Jetzt muss man mal sehen, was im Herbst kommt.“ Wenn die Schulen offen bleiben, erwartet Meyer-Bahlburg mehr positive Proben. Die Untersuchungen sollen nach jetzigem Stand bis ins kommende Frühjahr fortgesetzt werden.

dpa

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