Verschmutzung ein Schlüsselfaktor für Antibiotikaresistenz

New York/Genf – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet Antibiotikaresistenzen (Antimicrobial Resistance, AMR) bei Menschen und Tieren als eine der zehn größten Bedrohungen für die globale Gesundheit.
Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen UNEP zeigt jetzt in einem neuen Bericht, dass die Umwelt eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung, Übertragung und Verbreitung von AMR spielt. Bislang konzentrierte sich die weltweite Aufmerksamkeit für AMR hingegen vor allem auf die Bereiche menschliche Gesundheit und Landwirtschaft.
Zu den Umweltaspekten der Antibiotikaresistenz gehören laut dem Bericht die Verschmutzung durch Krankenhaus- und kommunale Abwässer, Abwässer aus der pharmazeutischen Produktion, Abflüsse aus der Pflanzen- und Tierzucht sowie andere Formen von Abfällen und Freisetzungen.
Diese können nicht nur resistente Mikroorganismen enthalten, sondern auch antimikrobielle Mittel, verschiedene Arzneimittel, Mikroplastik, Metalle und andere Chemikalien, die alle laut dem Bericht das Risiko von AMR in der Umwelt erhöhen.
„Mit dem One Health-Ansatz, der anerkennt, dass die Gesundheit von Menschen, Tieren, Pflanzen und der Umwelt eng miteinander verbunden und voneinander abhängig sind, kann AMR erfolgreich bekämpft werden“, so die UNEP-Experten.
Der Schlüssel liege in der Vorbeugung: Die Organisation ruft Regierungen und internationale Akteure dazu auf, die wesentlichen Quellen der Verschmutzung anzugehen, darunter Abwasser, städtische Abfälle, sowie Abfälle aus dem Gesundheitswesen und der Pharmaindustrie.
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