Vermischtes

Weiterer Fall von West-Nil-Virus bei Mensch registriert

  • Mittwoch, 11. September 2024
/picture alliance, Patrick Pleul
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Hannover – In Niedersachsen ist zum ersten Mal bei einem Menschen eine Infektion mit dem West-Nil-Virus festgestellt worden. Das teilte das Landesgesundheitsamt (NLGA) mit. Die Infektion fiel demnach zufällig bei der Überprüfung einer Blutspende eines Betroffenen im Landkreis Diepholz auf. Ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, ließ das Amt offen.

Der Landkreis Diepholz ermittele derzeit zusammen mit dem NLGA, wo die Ansteckung erfolgt sein könnte. Deutschlandweit sei das Virus bereits in mehreren Bundesländern registriert worden.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte Ende August den ersten diesjährigen Fall einer von heimischen Stech­mücken übertragenen West-Nil-Virus-Infektion vermeldet. Mit Stand 23. August seien zudem drei weitere Fälle registriert worden, die auf Reisen in andere Länder zurückgehen.

Zudem gebe es mehrere erfasste Infektionen mit dem Erreger bei Pferden und Vögeln. Vom zuständigen Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) wurden bis zum 23. August 18 Nachweise bei Vögeln und 14 bei Pferden erfasst.

Die Infektion verlaufe beim Menschen in den meisten Fällen symptomlos, manchmal gebe es grippale Symptome, so das NLGA zum Fall in Niedersachsen. Selten könne das Virus aber auch zu Hautentzündungen oder sogar Hirnentzündungen führen und in sehr seltenen Fällen zum Tod.

Das Risiko einer Infektion lasse sich senken, aber nicht ganz ausschließen, sagte Feil: Man könne Mücken­stiche etwa mit heller Kleidung und Mückenschutzmitteln vermeiden. Zudem könne man Wasserreservoire vermindern, etwa im Garten. Einen Impfstoff für Menschen gebe es bisher nicht.

Das Gesundheitsamt erklärte weiter, die Ausbreitung des Virus habe auch mit der Klimakrise zu tun, da es sich bei Wärme schneller in den Mücken vermehre.

Gesundheitsminister Andreas Philippi sagte, man müsse sich darauf einstellen, es zukünftig vermehrt mit Über­tragungen des West-Nil-Virus (WNV) zu tun zu haben. „Grundsätzlich und unabhängig von WNV ist davon auszugehen, dass klimabedingt vermehrt mit mückenübertragenen Erkrankungen zu rechnen ist“, so der SPD-Politiker.

dpa

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