Weniger Patienten: Asklepios leidet in Coronakrise

Hamburg – Die Coronapandemie schlägt sich beim Hamburger Klinikbetreiber Asklepios wirtschaftlich nieder. In den ersten neun Monaten sank die Zahl der behandelten Patienten in den Einrichtungen von Asklepios um mehr als 30 Prozent auf 1,25 Millionen Menschen, wie der Konzern gestern Abend mitteilte.
Dabei ist die im Juli abgeschlossene Übernahme des Konkurrenten Rhön-Klinikum nicht berücksichtigt. Im Vorjahreszeitraum hatte Asklepios noch rund 1,86 Millionen Patienten versorgt.
Krankenhausbetreiber leiden finanziell unter der Coronakrise, da sich einige Menschen aus Angst vor einer Ansteckung nicht in die Kliniken trauen. Zudem wurden im Frühjahr medizinisch nicht zwingend nötige Operationen verschoben, um Platz für Coronapatienten zu schaffen. Auch das wirke sich in den Bilanzen aus – wenngleich staatliche Ausgleichszahlungen für Kliniken die Ausfälle mildern.
Die Folgen der Coronapandemie seien für das übrige Geschäftsjahr das bestimmende Thema, erklärte Asklepios. Noch seien die Leistungen der Bundesländer für die Klinikbetreiber nicht abschließend geklärt.
„Die kommenden Monate werden für uns medizinisch und wirtschaftlich enorm herausfordernd bleiben“, sagte Asklepios-Vorstandschef Kai Hankeln. „Bürokratie und politische Willkür erschweren die vorausschauende Planung zusätzlich – dies gilt für alle Kliniken gleichermaßen.“
Umso wichtiger sei es daher, dass sich Rhön-Klinikum und Asklepios strategisch ergänzten und stabil aufstellten.
Asklepios ist mit der Übernahme von Rhön zum zweitgrößten privaten Klinikbetreiber in Deutschland nach Fresenius Helios aufgestiegen. Gemeinsam kommen Asklepios und Rhön auf rund 32.508 Betten. In den ersten neun Monaten erzielte Asklepios gut drei Milliarden Euro Umsatz (Vorjahrszeitraum ohne Rhön: knapp 2,64 Milliarden Euro).
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