Vermischtes

Wissenschaftler und Menschen mit geistiger Behinderung entwickeln Erklärvideos

  • Dienstag, 25. August 2020
/H_Ko, stock.adobe.com
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Bielefeld – Die Fachhochschule (FH) Bielefeld hat ein Projekt gestartet, um die Gesund­heitskompetenz von Menschen mit geistiger Behinderung durch Erklärvideos zu stärken. Das Bundesministerium für Gesundheit fördert das Vorhaben mit 500.000 Euro.

„Unser Ziel ist, gesundheitskompetente und selbstbestimmte Entscheidungen von Men­schen mit geistiger Behinderung zu fördern und Verhaltensänderungen zu initiieren“, sagte Änne-Dörte Latteck von der FH Bielefeld. Denn für diese Gruppe bestehe eine so­zial bedingte Ungleichheit von Gesundheitschancen.

Um diese auszugleichen, wollen die Wissenschaftler in einem ersten Schritt durch leit­fadengestützte Interviews ermitteln, welche Gesundheitsthemen für Menschen mit geis­tiger Behinderung eine hohe Relevanz haben.

Sie erhoffen sich dadurch auch Erkenntnisse über das vorhandene gesundheitsbezogene ­Wissen und Verhalten sowie grundlegende Aspekte des Denkens und Handelns von Men­schen mit geistiger Behinderung.

„Auf Grundlage dieser Erkenntnisse entwickeln Forscher der FH Bielefeld und Ko-For­scher mit geistiger Behinderung in einer Arbeitsgruppe gemeinsam die inhaltliche Ausge­staltung der Erklärvideos und unterstützen dadurch die Umsetzung durch eine Produk­tionsfirma“, erklärte Norbert Seidl von der FH Bielefeld.

Im Anschluss sollen dann Gesundheitskompetenz, Gesundheitszustand und Teilhabe am gesundheitsbezogenen Alltag erfasst werden. Zudem analysieren die Wissenschaftler die Wahrnehmung der Erklärvideos und die subjektive Wahrnehmung der Teilnahme am gesundheitsbezogenen Alltag ermittelt.

„­Dadurch erhalten wir Erkenntnis über die allgemeine Gesundheitskompetenz der Zielgruppe, die bisher kaum Berücksichtigung gefunden hat“, sagte Latteck.

hil/sb

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