Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt weiter

Berlin – Die Zahl der Apotheken in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Stand seit 1978 gefallen. Das geht aus Zahlen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) hervor.
Zum Ende des Jahres gab es demnach noch 17.041 Apotheken. Das sind 530 Apotheken oder drei Prozent weniger als zum Ende des Vorjahres. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich der Rückgang beschleunigt: 2023 sank die Zahl um 497, 2022 um 393.
2024 gab es so noch 20 Apotheken pro 100.000 Bürgerinnen und Bürger. Laut ABDA belegt Deutschland damit in der Europäischen Union einen der hintersten Ränge. Der EU-Schnitt liegt demnach bei 32 Apotheken.
„Der Rückgang der Apothekenzahl verläuft immer dramatischer, die Versorgung dünnt zunehmend aus“, sagte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening.
Jede geschlossene Apotheke sei ein Mahnmal für eine gefährdete Patientenversorgung. Gerade für junge Apothekerinnen und Apotheker lohne es sich „derzeit schlichtweg nicht, mit einem eigenen Apothekenbetrieb zu starten“.
Die Zahl der Apotheken in Deutschland sinkt seit Jahren. Zu den Gründen zählen Kostendruck und Probleme bei der Nachfolgesuche, wenn Inhaber oder Inhaberinnen von Apotheken in den Ruhestand gehen.
Mangels Verdienstmöglichkeiten ziehe es qualifizierte Menschen in die Industrie oder Krankenhausapotheken, beklagte die ABDA. Die Bundesvereinigung wehrt sich zudem seit langem gegen die Konkurrenz ausländischer Versandapotheken, die mit dem neuen elektronischen Rezept werben.
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