Zeitumstellung: Bundesregierung hat sich noch nicht festgelegt

Berlin – Die Bundesregierung hat sich noch nicht darauf festgelegt, ob sie bei einem Ende der Zeitumstellung für eine dauerhafte Winter- oder Sommerzeit ist. Das berichtete das Bundeswirtschaftsministerium.
Die Bundesregierung habe angesichts des klaren Votums der EU-Bürger den Vorschlag der Europäischen Kommission begrüßt, die Zeitumstellung abzuschaffen, hieß es. „Eine Festlegung, welche Zeitzone in Deutschland nach einer möglichen Abschaffung der Zeitumstellung gelten soll, gibt es aber noch nicht.“
Für die Bundesregierung sei entscheidend, „Zeitinseln und Friktionen im Binnenmarkt“ zu vermeiden. „Daher streben wir ein abgestimmtes Vorgehen mit unseren europäischen Nachbarstaaten an.“ Das habe Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) auch in einem Schreiben an die zuständigen Ministerinnen und Minister von Dänemark, Polen, Österreich, Schweden, Belgien, Luxemburg, der Tschechischen Republik und Frankreich betont.
Ebenso wichtig sei es aber, vor einer Entscheidung die EU-weiten Auswirkungen einer Zeitabschaffung zu analysieren. „Dies ist Aufgabe der Europäischen Kommission, die den Vorschlag zur Abschaffung der Zeitumstellung vorgelegt hat. Deutschland und andere Mitgliedstaaten haben die Europäische Kommission bereits aufgefordert, zunächst eine Folgenabschätzung durchzuführen. Bis dato liegt diese aber noch nicht vor. “
Mehr als drei Viertel der Befragten ist für die Abschaffung der Zeitumstellung
Einer Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit zufolgebelastet die Zeitumstellung viele Bürgergesundheitlich. 29 Prozent der Befragten gaben an, dass sie schon gesundheitliche oder psychische Probleme mit der Umstellung hatten. Dies ist ein Höchststand in den vergangenen Jahren. Mehr als drei Viertel (79 Prozent) sind für eine Abschaffung der Zeitumstellung.
Mehr als zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) wünschen sich nach einer Abschaffung eine europaweit einheitliche Zeitregelung. Die EU-Kommission will die jetzt bestehende Zeitumstellung am letzten Sonntag im März und am letzten Sonntag im Oktober wieder abschaffen. Wann es dazu tatsächlich kommt, ist noch unklar. In der Nacht zum Sonntag wird deshalb auch in Deutschland die Uhr wieder um eine Stunde zurückgestellt.
77 Prozent) der Befragten, die schon einmal Probleme im Zuge der Zeitumstellung hatte, fühlen sich laut der DAK-Umfrage schlapp und müde. Danach folgen mit 65 Prozent Einschlafprobleme und Schlafstörungen, unter denen Frauen mit einem Anteil von 70 Prozent besonders häufig leiden.Für die Erhebung befragte das Forschungsinstitut Forsa vom 18. bis 20.September 1001 Menschen.
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