Vermischtes

Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem hat abgenommen

  • Donnerstag, 12. Dezember 2024
/RerF, stock.adobe.com
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Berlin – Die Zufriedenheit mit dem Gesundheitssystem in Deutschland fällt gemischt aus: 45 Prozent der gesetzlich Krankenversicherten sind „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Damit zeigt sich im Vergleich zu den Vorjahren ein Abwärtstrend. Das geht aus einer Versichertenbefragung hervor, die der GKV-Spitzenverband im Magazin „90 Prozent“ publiziert hat.

67 Prozent bewerten ihre Krankenkasse danach mit „sehr gut“ oder „gut“, 83 Prozent schätzen die Sicherung des solidarischen Krankenversicherungssystems. Die Versicherten sind laut Befragung mit der ambulanten Versor­gung grundsätzlich zufrieden, sehen aber Defizite in einigen organisatorischen Bereichen.

93 Prozent der Befragten hatten im vergangenen Jahr mindestens einen Kontakt mit einer hausärztlichen Praxis, wobei die durchschnittliche Zahl der Kontakte mit sechs pro Jahr das Vor-Corona-Niveau übersteigt. Die haus­ärztliche Versorgung wird von 68 Prozent der Befragten als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet. Besonders ältere Menschen und ländliche Regionen zeigen eine hohe Zufriedenheit.

88 Prozent der Befragten suchten im vergangenen Jahr eine fachärztliche Praxis auf, wobei die durchschnittliche Zahl der Kontakte bei sieben lag. Auch hier ist die Zufriedenheit der Versicherten hoch: 67 Prozent sind mit ihrer behandelnden Fachärztin beziehungsweises dem Facharzt „vollkommen zufrieden“ oder „sehr zufrieden“.

Die durchschnittliche Terminwartezeit betrug zehn Tage, ist jedoch abhängig von der Fachrichtung. Während Fachbereiche wie HNO oder Orthopädie kürzere Wartezeiten bieten, erreichen Bereiche wie Kardiologie oder Radiologie Spitzenwerte von bis zu 50 Tagen. 31 Prozent der Befragten empfinden die Wartezeiten als zu lang.

In Hausarztpraxen dauerte das Gespräch im Schnitt 13 Minuten, in fachärztlichen Praxen 16 Minuten. 77 Prozent empfinden die Gesprächsdauer als ausreichend, 23 Prozent als zu kurz. 20 Prozent der Befragten bewerten die Zusammenarbeit zwischen Haus- und Fachärzten als schlecht. Lange Abstimmungszeiten führten zu Doppelun­ter­suchungen und verzögerten Behandlungen, so die Kritik.

Das Marktforschungsunternehmen Management Consult Dr. Eisele & Dr. Noll befragte im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes 4.000 Personen, davon 3.512 GKV-Versicherte.

hil

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