Vom Arztdasein in Amerika

Die Ärztelounge

  • Donnerstag, 12. April 2012

Am ersten Arbeitstag wird man in vielen deutschen Krankenhäusern in die Kantine geführt. Dort hat man mehr oder weniger gute Verpflegung und eine gute Auswahl, wie die meisten von uns wissen. Meistens ist es auch kostengünstig, weil für das Personal subventioniert. Aber einige Euros kostet solch eine Mahlzeit dann doch.

Auf Station erhält man hingegen nicht immer Kaffee und Frühstück umsonst gereicht, entweder man muss es sich selber mitbringen oder beim Pflegepersonal beliebt sein, um kleine Köstlichkeiten kostenlos zu erhalten. So zumindest meine Erfahrung an den wohl ein Dutzend Krankenhäusern, an denen ich ein Praktikum absolviert, famuliert oder gearbeitet habe.

In den USA besteht dahingehend ein kleiner, aber dennoch feiner Unterschied: Es gibt in beinahe jedem Krankenhaus eine sogenannte Ärztelounge. Diese ist für ärztliches und dem Arzt nahestehendes Personal zugänglich, anderen Angestellten nur in ganz wenigen Ausnahmesituationen.

Dort finden sich nicht nur bequeme Sitzmöglichkeiten und Esstische, sondern rund um die Uhr kostenfreie Nahrungsmittel. An unserem Lehrkrankenhaus beispielsweise wird mittags für die Ärzteschaft gekocht und man kann sich an zwei drei Meter langen Buffettischen selbst bedienen oder von Kellnern das Essen bei Spezialwünschen an den Tisch bringen lassen.

Zwischen 6 und 18 Uhr gibt es alle zwei Stunden frischgebrühten Starbuckskaffee, rund um die Uhr umsonst diverse Fruchtsäfte, Milch, Früchte, Kuchen, Cornflakes und viele andere Kleinigkeiten. Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Morgens gibt es ein kleines Frühstücksbuffet.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass andere Krankenhäuser eine größere Auswahl bieten als unseres, wir also wohl durchschnittlich hinsichtlich der Essensversorgung sind. Mir genügt unsere Versorgung und es gefällt mir außerordentlich gut, wenn man als Dienstarzt Hunger hat, nicht bei einer Stationsschwester betteln gehen zu müssen. Kleinigkeiten machen viel aus, und das ist ein weiterer Grund, warum es Spaß macht, in den USA als Arzt zu arbeiten.

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