Vom Arztdasein in Amerika

Exzessive Werbung

  • Montag, 1. Juni 2015

Ich habe schon einige Male über die zunehmende Werbungsquantität und wie mich dieses irritiert geschrieben, seien es Werbeanrufe, Werbebenachrichtigungen oder Anwerbungsversuche für neue Arbeitsstellen. Die Menge scheint dabei Monat um Monat anzusteigen und allmählich nimmt das Überhand; ich spreche hierbei nicht nur von den vielen Anrufen und elektronischen Nachrichten die ich erhalte, sondern auch von der realen Post: Als ich nach vierwöchiger Abwesenheit zurück nach Minneapolis kam und meine Hauspost durchschaute zählte ich 49 Werbenachrichten (wohlgemerkt nur die mich als Arzt betreffende gezählt) in den 22 Postzustellungstagen meiner Abwesenheit, also etwas mehr als zwei Werbeanschriften pro Tag.

Es wurden neue Medikamente wie zum Beispiel ein neues Diabetesmedikament aus der Gruppe der SGLT2-Hemmer oder ein kürzlich in den USA zugelassenes Antibiotikum beworben, mir diverse Arbeitsstellen zwischen der West- und Ostküste der USA angeboten, allerlei Fortbildungskurse vorgestellt, bestimmte auf Ärzte spezialisierte Versicherungspolicen mehrseitig erläutert, neue Fachjournale und -bücher mir präsentiert und so weiter. Dass der Postbote wohl regelmäßig Alpträume kriegt beim Gedanken wie er die viele Post in mein kleines Postfach hineinkriegen soll scheint mir angesichts dieser Menge wahrscheinlich.

Ich wohne an meiner jetzigen Adresse erst seit anderthalb Jahren und habe meine Anschrift nur sehr wenigen Menschen gegeben – woher also all dieser Werbemüll und woher haben all diese Firmen meine Adresse? Beim Gespräch mit Kollegen bestätigt sich übrigens, daß die von mir erhaltene Werbemenge für US-amerikanische Verhältnisse eher unter- als überdurchschnittlich ist.

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