Vom Arztdasein in Amerika

Fett, Muskeln, Knochensplitter, Blut- und Nervengefäße - ein "Chicken Nugget"

  • Montag, 25. November 2013

Wer wie ich Kinder hat, der weiß, wie gerne diese fritierten Hühnchenstücke, die als „Chicken Nuggets" auch in Deutschland bekannt und beliebt sind, von ihnen verspeist werden. Schnellimbissfilialen wie McDonald's, Burger King oder KFC verkaufen diese in großen Mengen; sie sind leicht auch daheim zuzubereiten: Man packt sie in eine Friteuse, den Backofen oder eine Mikrowelle, wartet wenige Minuten, und schon sind sie fertig.

Nun haben amerikanische Pathologen zwei hiervon jüngst einer Analyse unterzogen; hierfür kauften sie diese bei zwei nicht genannten Schnellimbissketten und haben ihre chemische und mikroskopische Analyse in einem kurzen Artikel der Fachwelt vorgestellt.

Der Artikel ist lesenswert (deShazo RD et al, The Autopsy of Chicken Nuggets Reads 'Chicken Little.' The American Journal of Medicine 2013: 126 (11) 1018-1019), auch die mikroskopischen Bilder sind aufschlussreich, aber ich warne die Leser vor, dass manchem die Lust auf solch ein Hühnerstückchen nach der Lektüre vergehen wird. Denn es stellt sich heraus, dass knapp 58% der Chicken Nuggets aus Fett bestehen und nur ein Bruchteil die eigentliche Muskelmasse ist.

In mikroskopischen Präparaten wurden Knochen- und Knorpelstücke, sowie Blut- und Nervengefäßreste gefunden – das überrascht zwar nicht, wirkt aber so nüchtern aufgezählt und als mikroskopisches Bild unappetitlich.

Mein Fazit ist klar: Beim nächsten Schnellimbissbesuch dann doch lieber die Apfelstücke bestellen; die Kinder werden zwar im Augenblick wenig begeistert, aber langfristig gesünder sein.

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