Kältekammer Minnesota
Ende Januar bin ich eingeladen, an einer Konferenz in der Schweiz teilzunehmen. Sie findet im Schweizer Kanton Graubünden statt, also einer Region die für Skifahrer und Winterbegeisterte nicht unbekannt ist.
So packe ich also meine Wintersachen ein, doch mit Blick auf die Wetterkarte wurde mir erneut bewusst wie kalt Minnesota eigentlich ist, denn vieles meiner Winterbekleidung wie z.B. meine kanadischen Winterstiefel oder Winterjacke sind für Temperaturen bis -50 Grad Celsius gemacht, aber für die Schweizer Verhältnisse einfach ungeeignet, weil zu warm. Ich werde zwar auch um Davos herum wandern gehen, aber aus meinen letzten Aufenthalten weiß ich, daß es gefühlt nie kalt genug dort war um solches Material zu benötigen. Die unterschiedlichen Windverhältnisse zwischen Minnesota und Graubünden mögen da auch eine Rolle spielen.
Übrigens möchte ich mit dieser Aussage niemanden verstimmen, denn als ich bei meinem letzten Besuch in der Schweiz diesen Sachverhalt mit Ortsansässigen besprach, waren sie doch etwas verstimmt und taten als hätte ich ihren Nationalstolz verletzt.
Anlass meines Artikels ist eine aktuelle Januarkälteperiode in Minnesota, wo wir mit Temperaturen bis zum Teil unter -30 Grad Celsius zu kämpfen haben. Als Arzt bin ich stets verwundert, wie wenig kältebedingte Krankheitsbilder ich doch behandele, wie gut man sich wohl auf diese Kälte einstellt.
Wer unter den Lesern kalte Gegenden mag, dem sei Minnesota also empfohlen. Neben diesem Bundesstaat gibt es in den USA (Kanada als nördlicher Nachbar ist ja ebenfalls bekannt für kalte Winter) noch sechs weitere, die als kalt gelten und bei denen Temperaturen unter -50 Grad Celsius in der Vergangenheit schon erreicht worden sind: Alaska, Norddakota, Wyoming, Colorado, Montana und Idaho. Aber es sei gewarnt, daß nicht immer die Wintersachen die in der Schweiz genügt haben, hier genügen werden. Aber gut, ich muß derzeit auch beim Skifahren ein zweites Paar Handschuhe und Socken, eine Gesichtsmaske und lange Unterhosen tragen.
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