Vom Arztdasein in Amerika

Sicherheitslage in Deutschland

  • Montag, 15. August 2016

In der Visite wie auch im persönlichen Umfeld kommt bei der Erwähnung meines deutschen Hintergrundes mittlerweile standardmäßig das Gespräch auf das Thema Sicherheit. Vor wenigen Jahren noch sprach ich mit Patienten und Freunden über die Schönheit der deutschen Landschaft, das köstliche und reichhaltige der deutschen Küche oder über touristische Reisen im deutschsprachigen Raum – mittlerweile ruht der Fokus der nicht-medizinischen Gespräche zwischen mir und Bekannten sehr stark auf dem Thema Sicherheit in Europa und vor allem Deutschland.

Ähnlich wie mittlerweile viele Deutsche die Türkei aufgrund von Sicherheitsbedenken meiden, berichten mir immer mehr US-Amerikaner wie sie Europa meiden. Ist es dort noch sicher? Bin ich nicht froh in den USA zu sein, weil es hier sicherer sei? Habe ich nicht Angst um Familienangehörige und Freunde? Wieso mache man nichts gegen die immer gefährlicher scheinende Sicherheitslage?

Das sind nur einige der vielen Fragen, die mir mittlerweile routinemäßig präsentiert werden, von alt und jung, rechts und links, gebildet und ungebildet, weiblich und männlich. Ich bedauere diesen Umschwung und Monofokussierung auf ein bestimmtes Thema, nicht nur weil mich auch selber die zunehmende Gewalt in Europa stört, sondern weil das leichte der früheren Gespräche, wenn es um die Schönheit des Schloß Neuschwansteins, das köstliche der Kombination Weißwurst, Brezeln und Bier oder das Grandiose der Alpenlandschaft gegangen war, fehlt.

Doch auch in den USA fühlt man sich zunehmend unsicher wie am Erfolg eines Donald Trump abzulesen ist und ganz oft kommt dann das Gespräch wie selbstverständlich nach kurzer Erörterung der deutschen Sicherheitslage beim US-Präsidentenwahlkampf zu ruhen.

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