Vom Arztdasein in Amerika

Wer will mich?

  • Dienstag, 24. Januar 2012

Während der letzten zehn Wochen habe ich alle bundesdeutschen Landesärztekammern, die noch den Allgemeininternisten als Facharzt anerkennen, angeschrieben. Darüber hinaus habe ich die Ärztekammern Österreichs und der Schweiz kontaktiert. Allesamt mit der Frage, unter welchen Bedingungen ich denn als Allgemeininternist in ihrem Zuständigkeitsbereich arbeiten könne; wie und ob meine US-Ausbildung anerkannt wird.

Etwas erschrocken vernahm ich die Erklärungen, dass man „nicht sicher sei, in welchem Umfang meine US-Ausbildung anerkannt würde“. Es wurde mir mitgeteilt, dass man mir im Vorfeld keine genaue Angaben machen könne über diese Anerkennung, dass man unsicher sei, wie viele meiner drei Ausbildungsjahre anerkannt würden und ich damit rechnen müsse, noch weitere Jahre als Assistenzarzt arbeiten zu müssen und so weiter und so fort. Außerdem verkündete man mir, dass ich ein Anerkennungsverfahren erst beginnen könne, wenn ich eine Arbeitsstelle im jeweiligen Kammergeltungsbereich habe.

Was bedeutet das nun alles für mich? Da ich ein vorausplanender Mensch bin, verspüre ich Bauchschmerzen angesichts dieser Unsicherheit. In sieben Monaten habe ich – voraussichtlich – meinen Facharzt; doch scheint der Weg zurück nach Deutschland sehr steinig. Wie soll ich diese Auskünfte seitens der Ärztekammern interpretieren?

Dass man genug qualifizierte Ärzte hat, volle Stationsplanstellen und daher eine Rückkehr eines in USA trainierten Facharztes unnötig ist? Dass die US-Ausbildung als inferior angesehen wird, obwohl doch allenthalben in deutschsprachigen Krankenhäusern US-Studien, US-Methodik, englische Krankheitsbegriffe etc. verwandt werden? Soll ich überhaupt zurückkehren?

Man merkt mir an, dass ich nicht die erwartete Antwort erhalten habe und verstimmt darüber bin. Ein Empfangen mit offenen Armen sieht anders aus.

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