Politik

Ruf nach mehr Klimaanlagen für Altenheime und Kliniken

  • Montag, 29. Juli 2019
/Mat Hayward, stock.adobe.com
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Berlin – SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich angesichts der jüngsten Hitze­welle mehr Klimaanlagen in Altenheimen und Krankenhäusern ausgesprochen. In Pflege­einrichtungen seien zu wenig Klimaanlagen, sagte Lauterbach der Bild.

„Es kann nicht sein, dass jeder Supermarkt auf Kühlschrankniveau gekühlt ist und gleich­zeitig die Menschen in Altenheimen und Krankenhäusern sterben, weil es dort kaum Kli­ma­anlagen gibt“, sagte er. Das müsse sich ändern, da müssten Länder und Kommunen die Einrichtungen unterstützen. Lauterbach mahnte, man müsse in der Pflege „dringend auf die immer extremeren Hitzewellen reagieren“.

Der Geschäftsführer des Verbands katholischer Altenhilfe, Andreas Wedeking, forderte ebenfalls mehr Unterstützung. „Eine finanziell vom Staat unterstützte Klimaanlagen­pflicht für Pflegeheime, Betreuungseinrichtungen und Krankenhäuser wäre ein Gewinn für alle Beteiligten“, sagte er.

Hitzewellen stellten eine „zunehmende Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung“ dar, erklärte das Bundesgesundheitsministerium laut Bild. Eine erhöhte Sterberate drohe „ins­besondere Älteren, allein Lebenden oder Pflegebedürftigen“.

Die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) hatte sich am vergangenen Freitag ebenfalls zum Hitzeproblem in Krankenzimmern geäußert. „Sicherlich wäre eine Klimatechnik in den Patientenzimmern wünschenswert“, hatte ein Sprecherin gesagt.  Doch Klimaanlagen seien in den Patientenzimmern „eher selten“.

Klimatisiert würden meist nur Funktionsbereiche wie etwa der Operationssaal oder die Notaufnahme. Das liege zum einen am Geld – aber auch an technischen Anforderungen, wie ein Sprecher der Krankenhausgesellschaft vor kurzem erklärt hatte.

Klimaanlagen dürften die Patienten nicht mit Zugluft oder lauten Geräuschen belästigen. Aus hygienischen Gründen gebe es sehr hohe Anforderungen etwa zur konsequenten Wartung. Sie seien deshalb mit den weit verbreiteten Anlagen in Büros oder Hotels nicht zu vergleichen.

Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag war der bisherige deutsche Hitzerekord gleich mehrfach geknackt worden, der Höchstwert liegt nun bei 42,6 Grad. Dieser Wert war am Donnerstagnachmittag in Lingen im Emsland gemessen worden.

afp/dpa

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