S3-Leitlinie Mammakarzinom aktualisiert
Berlin – Leitlinienautoren haben unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) die S3-Leitlinie „Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms“ aktualisiert.
Die Neuerungen betreffen insbesondere Empfehlungen zum Einsatz von zielgerichteten Therapien bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs, etwa mit CDK4/6-Inhibitoren.
„Bei Her-2-negativen Patientinnen mit hormonabhängig wachsendem metastasiertem Brustkrebs können CDK4/6-Inhibitoren in Kombination mit einer Hormontherapie das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen“, erläuterte der Koordinator der Leitlinie, Achim Wöckel vom Universitätsklinikum Würzburg.
Diese Patientinnen sollten deshalb eine Kombination aus Aromatasehemmern oder Fulvestrant mit CDK 4/6- Inhibitoren erhalten, sofern diese Substanzklasse bislang noch nicht eingesetzt worden sei.
„Hormonrezeptor-positive, Her-2-negative Brustkrebspatientinnen, bei denen der Tumor bereits vor der Menopause streut, profitierten ebenfalls von der Kombination aus CDK4/6-Inhibitoren und Hormontherapie“, ergänzte Wolfgang Janni vom Universitätsklinikum Ulm, Mitkoordinator der Leitlinie.
Allerdings müsse zunächst die Funktion des Ovars ausgeschaltet werden, beispielsweise durch die Gabe eines GnRH-Antagonisten. CDK4/6-Inhibitoren zählen zu den zielgerichteten Therapien, sie hemmen die Cyclin-abhängigen Kinasen, die das Zellwachstum kontrollieren und in Brustkrebszellen vermehrt aktiv sind.
2016 waren etwa 30 Prozent aller Krebsneuerkrankungen bei Frauen auf Brustkrebs zurückzuführen, sie ist somit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen.
An der S3-Leitlinie Mammakarzinom haben 52 ehrenamtlich arbeitende Fachleute aus 34 Fachgesellschaften und Organisationen mitgearbeitet. Sie ist im Leitlinienprogramm Onkologie erschienen.
Dieses tragen die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und die Deutsche Krebshilfe gemeinsam.
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