Ärzteschaft

S3-Leitlinie zum Pankreaskarzinom aktualisiert

  • Dienstag, 23. April 2024
/SciePro, stock.adobe.com
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Berlin – Im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie ist eine aktualisierte Fassung der S3-Leitlinie zum exokrinen Pankreaskarzinom erschienen. Die Federführung lag bei der Deutschen Gesellschaft für Gastro­enterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). 29 Fachgesellschaften und Organisationen haben an der Leitlinie mitgearbeitet.

„Um die vielen neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zeitnah berücksichtigen zu können, haben wir diese Leitlinie auf eine ‚Living Guideline‘ umgestellt und streben nun eine jährliche Aktualisierung an“, sagte Tho­mas Seufferlein vom Universitätsklinikum Ulm und Vorstandsmitglied der Deutschen Krebsgesellschaft. Er ist zu­sammen mit Julia Mayerle Koordinator der Leitlinie.

Die Schwerpunkte der Aktualisierung liegen in den Bereichen Risikofaktoren, Risikogruppen und Screening, chirurgische Therapie sowie Palliativversorgung und supportive Therapien.

So sollten bislang nicht erkrankten Personen mit einem familiär erhöhten Risiko, an Bauchspeicheldrüsen­krebs zu erkranken, genetische Untersuchungen angeboten werden. Gleiches gilt laut der Leitlinie für Hoch­risikoindividuen – dazu zählen etwa Patienten mit Peutz-Jeghers Syndrom oder Träger bestimmter Mutationen im Erbgut.

Alle Patienten mit einem Pankreaskarzinom sollen laut der Leitliniengruppe unabhängig vom Krankheitssta­dium Zugang zu Informationen über Palliativversorgung haben.

Das Gleiche gilt der Leitlinie zufolge für supportive Therapien. „Alle Patientinnen und Patienten mit Bauch­speicheldrüsenkrebs sollen ein Screening auf typische belastende Symptome erhalten. Dieses soll frühest­möglich stattfinden und wiederholt im Krankheitsverlauf durchgeführt werden. Außerdem sollen alle Erkrank­ten ein Screening auf psychosoziale Belastungen erhalten“, erläuterte Mayerle.

Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) sind im Jahr 2020 rund 20.200 Menschen in Deutschland am Pankreas­karzinom erkrankt und fast ebenso viele starben daran. Das mittlere Erkrankungsalter liegt für Männer bei 72, für Frauen bei 76 Jahren.

Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebshilfe sind die Träger des Leitlinienprogramms Onkologie.

hil

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