Saarländische Ärzteschaft fordert mehr Patientenorientierung
Saarbrücken – Die Saarländische Ärzteschaft hat gefordert, das Gesundheitswesen mehr am Patienten und weniger an der Betriebswirtschaft auszurichten. Damit wolle sie „ein klares Zeichen gegen den mittlerweile systemimmanenten ökonomischen Druck auf die Patientenversorgung“ setzen, so der Präsident der Ärztekammer des Saarlandes, Josef Mischo.
Die Kritik der Kammer richtet sich vor allem an das Fallpauschalensystem. Die Einführung der Diagnosis Related Groups (DRG) in der in Deutschland praktizierten Form habe maßgeblich dazu beigetragen, das sich das Gesundheitswesen mehr an betriebswirtschaftlichen Vorgaben als an Patienteninteressen orientiert, heißt es in einer jetzt verabschiedeten Resolution. Ebenso sei nicht zuletzt auch dieses System an einer überbordenden Dokumentationsflut schuld.
Deshalb fordert die Saarländische Ärztekammer, das DRG-System an individuelle Patienteninteressen anzupassen und quantitative Vorgaben in Arztverträgen zu verbieten. Stattdessen sollten qualitative Anreize und eine Förderung von Weiter- und Fortbildung mehr in den Vordergrund treten. Gleichzeitig sei es aber auch nötig, Ärzte von Dokumentationstätigkeiten deutlich zu entlasten, so die Kammer.
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