Sachsen-Anhalt: Landtag einig über bessere Finanzierung der Unikliniken
Magdeburg – Nach dem gestrigen Protest Hunderter Mitarbeiter und Studenten der Universitätskliniken in Magdeburg und Halle und Forderungen der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, mehr Geld für die Unikliniken in Sachsen-Anhalt bereitzustellen, haben sich auch die Landtagsfraktionen für eine bessere Finanzausstattung ausgesprochen.
Wissenschaftsminister Jörg Felgner (SPD) kündigte heute im Parlament an, die Investitionsmittel für die Kliniken im kommenden Jahr zu erhöhen. „Sowohl für den geplanten Neubau des Bettenhauses in Halle als auch für das Herzzentrum in Magdeburg ist und bleibt die Finanzierung gesichert.“
Der hochschulpolitische Sprecher der Grünen, Olaf Meister, betonte, die Bereitstellung der Mittel liege nicht allein in der Hand des Landes. „Die Bundesebene bewegt die wirklichen Stellschrauben für eine nachhaltige Finanzierung der Unikliniken.“ Da sei derzeit viel in Bewegung. Das Land habe die Krankenhausplanung zuletzt vernachlässigt, Überangebote seien nicht verhindert worden. So gebe es neben den beiden Unikliniken zehn Schwerpunktkrankenhäuser und damit genauso viele wie in Sachsen, wo doppelt so viele Menschen lebten.
Die SPD hatte die aktuelle Debatte beantragt. Deren Fraktionschefin Katja Pähle sagte: „Wir reden von Problemen, nicht von Katastrophen.“ Hochschulmedizin bestehe nicht nur aus innovativen, neuen Großgeräten, sondern auch aus dem „Brot-und-Butter-Geschäft“ der Patientenversorgung. In der Hautklinik in Magdeburg etwa habe sich Schimmel im Eingangsbereich gebildet, in Halle gebe es teilweise noch Etagenduschen.
Pähle zufolge ist es problematisch, dass die medizinische Versorgung nicht in vollem Umfang refinanziert wird. Beide Kliniken arbeiten defizitär. Der Vorsitzende der Linksfraktion, Swen Knöchel, forderte: „Wir brauchen wieder eine strikte Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Patienten.“
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