Sachsens Landtag will Probleme in der Kinder- und Jugendpsychiatrie angehen

Dresden – Sachsens Landtag will überlangen Wartezeiten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie nicht mehr tatenlos zusehen. Bei einer Debatte im Landtag waren sich Vertreter aller Fraktionen heute einig, dass monatelanges Warten auf Termine selbst für ein Erstgespräch nicht hinnehmbar ist. In einem Antrag der Koalitionsfraktionen CDU und SPD wird die Regierung unter anderem ersucht, ein Lagebild über das Ausmaß der Probleme vorzulegen. Der Antrag wurde vom Parlament einstimmig verabschiedet.
Vertreter der CDU und Linken verwiesen darauf, dass 20 bis 25 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Laufe ihrer Entwicklung psychische Störungen aufweisen. Einige von ihnen würden auf Dauer krank bleiben, sagte der CDU-Politiker Oliver Wehner. Wenn erst nach neun Monaten ein stationärer Aufenthalt zugesagt werden könne, müsse so schnell wie möglich Abhilfe geschaffen werden.
Grüne fordern Bekämpfung des Personalmangels
Wehner schlug unter anderem den Einsatz von Telemedizin vor. Nach den Worten von Grünen-Politiker Volkmar Zschocke fehlt es in erster Linie an Personal. Das hänge auch mit den unattraktiven Arbeitsbedingungen für Ärzte auf dem Land zusammen.
Psychische Erkrankungen wie Depression, Angststörung oder Essstörungen können oft schon im Kindesalter beginnen. Am häufigsten ist die sogenannte Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) – besonders bei Jungen. Sie sind dreimal häufiger davon betroffen als Mädchen, hieß es heute im Landtag.
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