Sächsische Kammer führt Schwerpunkt Infektiologie in der Inneren Medizin und Pädiatrie ein

Dresden/Berlin – Die Sächsische Landesärztekammer hat auf ihrer 69. Kammerversammlung am Wochenende für das Fachgebiet Innere Medizin den Schwerpunkt Infektiologie eingeführt. Diese Schwerpunktbezeichnung soll es künftig in Sachsen auch in der Pädiatrie geben.
„Damit wird einer großen Zahl an Ärztinnen und Ärzten die Möglichkeit eröffnet, Spezialwissen auf diesem wichtigen Gebiet zu erwerben und Patienten in Praxis und Klinik gleichermaßen fachgerecht zu versorgen", teilte die Kammer mit.
Dem Beschluss war eine längere Diskussion in der Kammer vorausgegangen – zunächst hatte die Kammerversammlung im November 2022 einen Facharzt für Infektiologie abgelehnt. Dieser war im Mai 2021 auf dem Deutschen Ärztetag beschlossen worden, ebenfalls nach intensiver Diskussion. Damit eine Facharztweiterbildung angeboten werden kann, müssen nach dem Beschluss der Veränderung der Musterberufsordnung auf dem Deutschen Ärztetag die Landesärztekammern diesen Beschluss in ihren Regionen umsetzen. Sachsen hatte hier – wie auch einige andere Kammern – noch Beratungsbedarf angemeldet.
Um den Schwerpunkt Infektiologie zu erhalten, muss in Sachsen künftig nach einer erfolgreichen Facharztweiterbildung in Innerer Medizin für mindestens zwei weitere Jahre im Bereich Infektiologie die Weiterbildung absolviert werden. Von den 24 Monaten müssen mindestens 18 Monate stationär erbracht werden.
„Dem Beschluss ist in den letzten Monaten eine ausführliche Diskussion mit Vertretern der Fachgesellschaften vorausgegangen. Diese befürworten den aktuellen Beschluss ausdrücklich und sehen darin große Chancen zur Stärkung des ambulanten Sektors in Fragen der Infektiologie", heiß es aus der Kammer, die für erste Ablehnung des Facharztes im November 2022 auch von den Fachgesellschaften deutlich kritisiert wurde. Die Kammer hat nun mit 75 Stimmen dafür votiert, acht dagegen und sechs Delegierte enthielten sich der Stimme, teilte die Kammer mit.
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