Ärzteschaft

Sächsischer Ärztetag: Bodendieck als Präsident wiedergewählt

  • Montag, 19. Juni 2023
Erik Bodendieck, Präsident der LÄK Sachsen. /picture alliance, Sächsische Landesärztekammer
Erik Bodendieck, Präsident der LÄK Sachsen. /picture alliance, Sächsische Landesärztekammer

Dresden – Auf dem 33. Sächsischen Ärztetag haben die Mandatsträger der Sächsischen Landesärztekammer den Vorstand für die Wahlperiode 2023 bis 2027 gewählt. Erik Bodendieck, Facharzt für Allgemeinmedizin, wurde zum Ärztekammerpräsidenten wiedergewählt.

Als Vizepräsidenten wurden Petra Albrecht, Fachärztin für Hygiene und Umweltmedizin sowie Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen, und Uwe Köhler, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, wiedergewählt.

Im Rahmen des Ärztetages forderte Bodendieck echte Strukturreformen in der medizinischen Versorgung ein. Bei diesen Reformen müssten ambulante und stationäre Prozesse gleichermaßen mitgedacht werden.

„Reformen nur für den stationären Sektor sind wenig zielführend, da sie Auswirkungen auf den ambulanten Bereich haben. Diese Auswirkungen müssen von Anfang an in die Planungen einbezogen werden“, so der Kammerpräsident. Außerdem müsse die ärztliche Expertise vor allem auf Bundesebene stärker Berücksichtigung finden. Entscheidungen ohne die Einbeziehung der Fachleute aus der Praxis gingen an der Versorgungsrealität vorbei.

Die Coronapandemie habe gezeigt, wie wichtig eine Zusammenarbeit mit allen Professionen ist, wenn brauchbare Lösungen entwickelt werden sollen. Diese Erfahrung solle auch stärker auf zukünftige Maßnahmen übertragen werden. Dazu gehöre auch die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD), dessen Notwendigkeit zwar in den letzten drei Jahren unter Beweis gestellt wurde, aber jetzt schon wieder in der Schublade verschwindet. Einen Tarifvertrag für Ärzte im ÖGD gäbe es bis heute nicht, so Bodendieck.

Eine wesentliche Herausforderung nicht nur in Sachsen sei der Fachkräftemangel in allen Bereichen der medizinischen Versorgung. Hier müssten viel mehr Konzepte entwickelt werden, die neben der Personalgewinnung verstärkt auch das Erschließen von Ressourcen zum Ziel hätten, so der Präsident. Die Umverteilung von Aufgaben löse die Probleme beim jetzt schon überlasteten medizinischen Personal nicht.

EB

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