Sächsischer Ärztetag legt Zehn-Punkte-Papier zur Pandemiebewältigung vor

Dresden – Der 31. Sächsische Ärztetag hat zehn Empfehlungen formuliert, um künftigen Pandemien besser zu begegnen. Die Delegierten forderten, diese Punkte in den Pandemieplan des Freistaates Sachsen aufzunehmen.
„Auch, wenn Deutschland im Allgemeinen und Sachsen im Besonderen einigermaßen glimpflich durch die Pandemie gekommen sind, zeigen sich doch immer wieder erhebliche Schwachstellen beim Umgang mit der Situation“, sagte der Präsident der Sächsischen Landesärztekammer, Erik Bodendieck.
Zu den zehn Punkten gehört unter anderem die Forderung, primärversorgende Fachdisziplinen zu stärken, vorzubereiten und zu unterstützen – zum Beispiel mit Schutzausrüstung und Testmaterialien. Wichtig ist laut dem sächsischen Ärztetag in diesem Zusammenhang auch, die Praxen und andere Institutionen von Bürokratie zu entlasten.
Zweitens müssen laut den Delegierten hochgefährdete Bevölkerungsgruppen so zeitig wie möglich geschützt werden. Nötig sei zudem, den Öffentlichen Gesundheitsdienst ausreichend auszustatten und vorzubereiten. Die stationären Kapazitäten sollten im Pandemiefall zentral gemanagt werden. Das umfasse auch ein Stufenkonzept zur Belegung von Reha-und Kureinrichtungen.
„Schulen und Kindereinrichtungen sollten nur dann geschlossen werden, wenn tatsächliche Infektionsketten nur durch diese Maßnahmen unterbrochen werden können. Eine Abstimmung mit insbesondere ärztlichen Experten ist hier unabdingbar“, heißt es in dem Zehn-Punkte-Plan.
Die Delegierten fordern außerdem eine zielgruppengerechte offene Kommunikation, damit eine kritische Öffentlichkeit ihre politische Kontrollfunktion wahrnehmen kann.
Impfungen sollten laut den Delegierten schnellstmöglich in die Primärversorgung überführt werden. Impfzentren sollten mittelfristig nur noch in einzelnen Großstädten an der Versorgung teilnehmen.
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