SARS-CoV-2: Pfizer und Biontech beantragen in den USA 3. Impfdosis

New York und Mainz – Der US-Hersteller Pfizer plant zusammen mit dem Impfstoffentwickler Biontech, in den USA die Zulassung einer 3. Dosis des mRNA-Impfstoffs BNT162b2 zu beantragen. Grundlage sind die Ergebnisse von noch nicht publizierten Ergebnisse aus einer Phase-1-Studie. Dort konnte den Unterlagen der Firma zufolge die Immunität gegenüber der 2. Dosis deutlich verstärkt werden.
In den vergangenen Wochen hat sich vor dem Hintergrund der hoch ansteckenden Variante Delta abgezeichnet, dass der Antikörperschutz gegen SARS-CoV-2 bei vielen Menschen nicht mehr ausreichen könnte. Aus Ländern mit einer hohen Impfquote, so aus Israel, wird eine steigende Zahl von Durchbrucherkrankungen gemeldet. Die Hersteller lassen deshalb die Sicherheit und Wirkung einer zusätzlichen 3. Dosis untersuchen.
Pfizer hat die 3. Dosis an 23 Probanden testen lassen, deren 2. Dosis länger als 6 Monate zurücklag. Die 3. Dosis wurde den Angaben der Firma zufolge von den Probanden gut vertragen. Die neutralisierende Wirkung der Seren soll gegenüber dem Wildtyp um den Faktor 5 bis 8 gestiegen sein.
Gegenüber der Delta-Variante, die inzwischen auch in den USA dominiert, wurde ebenfalls eine starke Immunität erzielt. Die neutralisierenden Antikörpertiter stiegen in der Altersgruppe von 18 bis 55 Jahren um mehr als das 5-fache und bei den 65- bis 85-Jährigen sogar um mehr als das 11-fache. Der Hersteller rechnet für Januar mit einer Entscheidung der FDA.
Eine frühere Zulassung erscheint jedoch nicht ausgeschlossen. Die FDA hat in der vergangenen Woche eine 3. Impfdosis für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zugelassen.
Auch in Israel, Frankreich und Großbritannien wird immunsupprimierten Menschen bereits zu einer 3. Impfung geraten, von der den Studien zufolge vor allem Organtransplantierte und Hämodialysepatienten profitieren, die nach den beiden ersten Impfdosen häufig keine Antikörperantwort erreichen.
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