SARS-CoV-2: Starker Anstieg in Irland

Dublin – Noch bis vor Kurzem galt Irland als Vorbild im Kampf gegen die Coronapandemie. Doch binnen Wochen hat sich das Blatt gewendet: Jetzt breitet sich das Coronavirus SARS-CoV-2 auf der Insel so schnell aus wie in kaum einem anderen Land der Welt.
Laut offizieller Statistik gab es in Irland am 1. Januar knapp mehr als 93.000 Coronafälle, jetzt ist die Zahl innerhalb kurzer Zeit auf mehr als 150.000 gesprungen. Die Krankenhäuser stehen am Rande des Zusammenbruchs.
Laut vorgestern veröffentlichten Zahlen werden 1.700 COVID-19-Patienten in Krankenhäusern behandelt – fast doppelt so viele wie auf dem Höhepunkt der Frühjahrswelle. Ein „Infektions-Tsunami“ habe Irland erfasst, sagt Regierungschef Micheál Martin. Um ihn einzudämmen, wurde nach Weihnachten der dritte Lockdown seit Beginn der Pandemie verhängt.
Schulen, Restaurants, Hotels und alle nicht überlebenswichtigen Geschäfte sind geschlossen. Außer für „absolut notwendige“ Aufgaben gebe es „keinen Grund, sich außer Haus aufzuhalten“, sagte Martin in der vergangenen Woche.
Unter anderem dürfte die erstmals in Großbritannien aufgetretene neue Virusmutation, die ersten Erkenntnissen zufolge deutlich ansteckender ist als die Ursprungsvariante, zu dem Anstieg der Infektionen in Irland beigetragen haben.
In der ersten Woche des Jahres wurde die Mutation bereits in 45 Prozent der getesteten Proben gefunden, wie die Gesundheitsbehörden mitteilten.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: