Medizin

SARS-CoV-2: Studie zeigt Herdenschutz in der Familie

  • Dienstag, 12. Oktober 2021
/freshidea - stock.adobe.com
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Umeå – Menschen, die von COVID-19 genesen oder gegen SARS-CoV-2 geimpft sind, senken das Infek­tionsrisiko ihrer nichtgeimpften Familienmitglieder. Dies zeigt eine Register-basierte Studie aus Schwe­den in JAMA Internal Medicine (2021; DOI: 10.1001/jamainternmed.2021.5814).

Die persönliche Identifikationsnummer („personnummer“), die alle Schweden bei der Geburt erhalten und die in allen Registern verwendet wird, ermöglicht es Epidemiologen, auch ungewöhnliche Fragen zu beantworten.

So konnte ein Team um Peter Nordström von der Universität Umeå ermitteln, welche Personen noch im Haushalt von 4,9 Mio. Schweden wohnen, die aufgrund einer Erkrankung oder einer abgeschlossenen Impfung eine Immunität gegen SARS-CoV-2 hatten und wer von diesen Mitbewohnern selbst an COVID-19 erkrankt war.

Jede dieser Personen wurde mit einer Person aus einem Haushalt verglichen, in der sonst niemand eine Immunität durch Impfung oder Infektion besaß. Auf diese Weise ließ sich ermitteln, ob es einen Herden­schutz innerhalb der Familien gibt.

Dies war tatsächlich der Fall. In Familien mit einer geimpften oder genesenen Person hatten nicht-im­mune Familienmitglieder ein um 45 % bis 61 % geringeres Risiko, sich mit SARS-CoV-2 zu infizieren: In Familien mit 2 geimpften oder genesenen Personen ging das Infektionsrisiko von nicht-immunen Fa­milienmitgliedern sogar um 75 % bis 86 % zurück.

In Familien mit 3 geimpften oder genesenen Personen infizierten sich nicht-immune Familienmitglieder zu 91 % bis 94 % seltener als eine Person, die in einer gleich großen Familie lebte, in der niemand geimpft oder genesen war.

In Familien mit 5 Personen, sank das Infektionsrisiko des nicht-immunen Mitglieds sogar um 97 %, wenn die anderen 4 Personen geimpft und genesen waren. Der Herdenschutz in der Familie ließ sich auch für schwere Erkrankungen nachweisen.

rme

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