SARS-CoV-2: Zweitinfektionen von Genesenen verlaufen meist milde

Doha – Von COVID-19 genesene Menschen können ein 2. Mal erkranken. Der Verlauf ist nach den jetzt im New England Journal of Medicine (2021: DOI: 10.1056/NEJMc2108120) vorgestellten Erfahrungen aus dem Emirat Katar jedoch meist milde.
In Katar hatten nach der 1. Erkrankungswelle von März bis Juni 40 % Antikörper gegen SARS-CoV-2 im Blut. Zwischen Januar und Mai 2021 kam es zu 2 weiteren Wellen durch die Varianten Alpha und Beta. Unter den Erkrankten waren 1.300 Personen, die bereits in der 1. Welle positiv getestet worden waren (aber nicht geimpft waren).
Nur 4 dieser Patienten erkrankten so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Keiner musste auf Intensivstation behandelt werden. Todesfälle gab es ebenfalls nicht. Unter 6.095 Ersterkrankten gab es dagegen 158 schwere Erkrankungen, 28 Patienten mussten auf Intensivstation behandelt werden und 7 starben an COVID-19.
Laith Abu-Raddad vom Weill Cornell Medicine–Qatar in Doha und Mitarbeiter errechnen eine Odds Ratio von 0,12 mit einem 95-%-Konfidenzintervall von 0,03 bis 0,31. Dies bedeutet, dass eine Erstinfektion eine Schutzwirkung von 88 % gegen einen schweren Verlauf bei einer erneuten Erkrankung erzeugt, wobei diese Aussage wegen des weiten Konfidenzintervalls mit einer gewissen Unsicherheit verbunden ist.
Der Schutz vor kritischen Erkrankungen (mit Intensivtherapie) oder einem Todesfall würde nach den Zahlen bei 100 % liegen. Wegen der sehr weiten Konfidenzintervalle gibt es dafür jedoch keine Gewähr.
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