Sartorius rechnet mit geringerem Wachstum

Göttingen – Der Pharma- und Laborausrüster Sartorius stellt sich nach einem weiteren starken Jahr mit deutlichem Umsatz- und Ergebniszuwachs auf ein gedrosseltes Tempo ein. Für das laufende Jahr peilt das Dax-Unternehmen einen Umsatzanstieg auf Basis konstanter Wechselkurse im unteren einstelligen Bereich an, wie Sartorius heute in Göttingen mitteilte.
Hintergrund sind auch gesunkene Auftragseingänge, nachdem die Niedersachsen in der Coronapandemie noch außergewöhnlich stark von der Nachfrage von Impfstoffherstellern profitiert hatten. Das Coronageschäft herausgerechnet soll der Umsatz in diesem Jahr im oberen einstelligen Prozentbereich zulegen.
2022 war der Erlös nach vorläufigen Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro gestiegen, wechselkursbereinigt war dies ein Plus von 15 Prozent. Trotz des herausfordernden Umfelds sei Sartorius über das gesamte Portfolio und alle Regionen gewachsen, sagte Konzernchef Joachim Kreuzburg.
Das bereinigte Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um ein Fünftel auf gut 1,4 Milliarden Euro. Unter dem Strich erreichte der bereinigte Konzerngewinn 655 Millionen Euro, ein Plus von gut 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Sartorius hatte zuletzt auf die gestiegenen Kosten und die Inflation mit Preiserhöhungen reagiert – der Konzern hob daher sein Umsatzziel bis zum Jahr 2025 von rund fünf Milliarden auf nun 5,5 Milliarden Euro an.
Nach zwei außergewöhnlich starken pandemiebedingten Vorjahren habe sich die Nachfrage normalisiert, das coronabezogene Geschäft sei deutlich geringer ausgefallen, hieß es. Der Auftragseingang sank 2022 daher um gut 6 Prozent auf etwa 4 Milliarden Euro.
Vor allem die Biotechnologiesparte hatte von der Coronanachfrage profitiert. Sie bekam die geringeren Aufträge maßgeblich zu spüren, konnte aber 2022 Umsatz und Ergebnis jeweils prozentual zweistellig steigern.
Auch die kleinere Laborsparte florierte – der Auftragseingang zog an. Der Vorstand rechnet in diesem Jahr mit einem vollständigen Wegfall des coronabezogenen Geschäfts. 2021 hatte Sartorius rund eine halbe Milliarde Umsatz mit Geschäften rund um die Pandemie gemacht – 2022 sank der Erlös auf rund 220 Millionen Euro.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: