Politik

Schenk hält Besetzung aller freien Hausarztsitze für „unrealistisch“

  • Dienstag, 24. Juni 2025
/Dragana Gordic, stock.adobe.com
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Erfurt – Thüringens Gesundheitsministerin Katharina Schenk bezweifelt, dass alle derzeit freien Hausarztsitze im Freistaat in Zukunft wieder besetzt werden können. „Das halte ich für unrealistisch“, sagte die SPD-Politikerin in einer Gesprächsrunde der Barmer.

Trotz aller Bemühungen, Ärztenachwuchs zu gewinnen, „werden wir die bestehenden Lücken nicht schließen können“. Dagegen spreche die Demografie. Eine Reihe der in Thüringen tätigen Hausärzte steht vor dem Ruhestand. Jungmediziner rücken nicht in ausreichendem Maß nach, häufig scheuen sie das Risiko einer Niederlassung.

In Thüringen sind derzeit rund 115 Hausarztsitze unbesetzt. Die Zahl schwankt regelmäßig, aber nur geringfügig. Thüringen versucht unter anderem mit Stiftungspraxen und finanziellen Zuschüssen für eine Praxisgründung oder Praxisübernahme Nachfolger für ausscheidende Praxisinhaber zu finden.

Eine Möglichkeit zur Absicherung der medizinischen Versorgung wäre für Schenk eine bessere Patientensteuerung und die stärkere Einbindung nicht ärztlichen Personals oder der Gesundheitsämter, sagte sie. Diese könnten bestimmte Aufgaben in der Patientenversorgung übernehmen.

In Thüringen arbeiten rund 1.600 Hausärzte. Die Landesregierung aus CDU, BSW und SPD hat sich vorgenommen, Thüringen als „20-Minuten-Land“ in der Gesundheitsversorgung zu erhalten. Damit ist gemeint, dass Menschen bei Bedarf innerhalb von etwa 20 Minuten ein Gesundheitszentrum, eine Praxis oder eine Apotheke erreichen können.

dpa

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