Schlaganfall-Hilfe warnt vor Fehldiagnosen während der Karnevalstage

Berlin/Münster – Hinter Symptomen wie Lallen, Gangunsicherheit, Schwindel und Ohnmacht steht – auch in der Karnevalszeit – nicht unbedingt übermäßiger Alkoholkonsum. Auch akute Notfälle wie ein Schlaganfall sind möglich. Darauf weist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hin.
„Alkohol birgt die Gefahr, andere Diagnosen zu verschleiern“, warnt der ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Münster, Andreas Bohn. Der Experte der Schlaganfallhilfe rechnet vor, dass sich rein statistisch zwischen Weiberfastnacht und Aschermittwoch in Deutschland rund 5.000 Schlaganfälle ereignen werden.
Ärzte und Rettungspersonal sollten körperliche Ausfälle also nicht zu schnell auf einen möglichen Alkoholkonsum schieben. „Nun schlafen Sie sich erst mal aus“, kann unter Umständen der schlechteste Rat sein, so Bohn, denn bei einem Schlaganfall komme es auf jede Minute an, um wichtige Hirnfunktionen zu retten. Bohn weist daraufhin, dass bewährte Screening-Verfahren wie der FAST-Test bei Schlaganfall-Verdacht auch bei alkoholisierten Patienten funktionierten.
Die Bundeszentrale weist zu Beginn des Straßenkarnevals auf ihre Präventionskampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“ hin. Die BZgA rät für die Karnevalstage unter anderem, häufiger zu alkoholfreien Getränken zu greifen, alkoholische Getränke nie als Durstlöscher zu nutzen, nicht an Trinkspielen teilzunehmen und sich an Freunden oder Bekannten zu orientieren, die wenig trinken oder ganz alkoholfrei feiern.
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