Vermischtes

Schlüssel­loch-Chirurgie bei Kindern immer häufiger

  • Donnerstag, 10. Oktober 2013

Berlin – Minimal-invasive Verfahren (MIC) kommen auch bei Säuglingen und Kleinkindern immer häufiger zur Anwendung. Bei einigen Diagnosen sind sie bereits Standard­thera­pie. „Vor allem in der Neugeborenen- und Säuglingschirurgie haben wir mit minimal-invasiven Verfahren große Fortschritte gemacht“, sagte der Sprecher der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie, Philipp Szavay.

Studien zufolge seien minimalinvasive Eingriffe an Kindern unter einem Jahr ebenso erfolgreich und sicher wie offene Opera­tionen, vorausgesetzt, die Chirurgen verfügten über die nötige Erfahrung, so Szavay, Chefarzt der Kinderchirurgie am Kantonsspital Luzern. Durchgesetzt habe sich die MIC beispielsweise in einigen Bereichen der Kinderurologie, so bei der Korrektur des Harnleiters oder der Entfernung von Harnleiter oder Niere.

Auch bei Operationen im Bereich des Brustkorbs greifen Kinderchirurgen zu minimal-invasiven Verfahren: Bei der Thorakoskopie muss der Arzt den Brustkorb nicht öffnen. Das erspart dem Kind Folgen wie eine Schiefstellung der Wirbelsäule. Allerdings sind der Schlüsselloch-Chirurgie laut der Fachgesellschaft auch Grenzen gesetzt.

Dies gilt etwa für den Einsatz von Kohlenstoffdioxid (CO²), das in den Körper einge­blasen wird, damit der Operateur eine bessere Sicht hat. Es besteht die Gefahr, dass das Kind auskühlt oder als Folge des erhöhten CO²-Gehalts das Blut übersäuert. „Bei längeren Eingriffen muss der Arzt Risiko und Nutzen abwägen. Dafür bedarf es großer Expertise; auch der entsprechend beteiligten Kinder-Narkoseärzte“, erklärt Szavay.

hil

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