Schmerzexperten finden Risiken einer Opioid-Abhängigkeit vernachlässigbar
Oberursel – Die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin (DGS) hat die Opioid-Abhängigkeit bei Schmerzpatienten als „ein überschätztes Problem“ bezeichnet. Obwohl sich Opioide weltweit durch Wirksamkeit und Verträglichkeit gegenüber vielen Formen von Schmerzen etabliert hätten, bestehe eine weit verbreitete Opioidphobie, so DGS-Vizepräsident Johannes Horlemann.
Der Einsatz von Opioiden bei nicht-tumorbedingten Schmerzen wird der DGS zufolge immer wieder kontrovers diskutiert. Der Grund: Ärzte und Patienten befürchten eine Abhängigkeit von diesen stark wirksamen Schmerzmedikamenten im Sinne von Sucht. Doch das Risiko einer Abhängigkeit ist laut Fachgesellschaft in der Praxis bedeutend weniger relevant als befürchtet.
Viel wichtiger sei es, Patienten mit starken Schmerzen wirksame Therapien nicht vorzuenthalten. Der wichtigste Gesichtspunkt in der Langzeittherapie mit Opioiden sei, individueller Kriterien – im Sinne einer streng patientenorientierten und schmerzmedizinisch begleiteten Therapie – zu berücksichtigen, so die DGS-Experten.
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