Schmidt will junge Ärzte mit Stipendien aufs Land locken
Berlin – Um dem Ärztemangel in ländlichen Regionen entgegenzutreten, plädiert Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) für Stipendien und weitere Vorteile für Medizinstudenten wie etwa die Befreiung von Studiengebühren. „Im Gegenzug sollten sich diese Studenten dann verpflichten, fünf Jahre dahin zu gehen, wo sie am nötigsten gebraucht Werden“, sagte die Ministerin der Zeitung „Die Welt“ vom Montag.
„80 Prozent der jungen Ärzte werden dort bleiben“, sagte Schmidt weiter voraus. Schmidt verwies zudem auf die Möglichkeit, Ärzten, die sich in Mangelregionen niederlassen, Zuschläge zu zahlen. Diese seien im Honorarsystem ab Januar 2010 ausdrücklich vorgesehen.
„Eine Möglichkeit wären auch medizinische Versorgungszentren mit angegliederten Praxen in abgelegenen Dörfern“, sagte die SPD-Politikerin weiter. „Das könnte so laufen: An jedem Tag der Woche kommt ein anderer Arzt, am Montag der Internist, Dienstag der Augenarzt und Donnerstag der Orthopäde“, erläuterte sie ihr Vorhaben.
Schmidt wies darauf hin, dass in den nächsten Jahren mehr als 10.000 Hausärzte das Rentenalter erreichen würden. In einigen ostdeutschen Bundesländern werde sogar jeder dritte Hausarzt in Ruhestand gehen.
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