Scholz sieht soziales Pflichtjahr skeptisch

Berlin – Bundeskanzler Olaf Scholz hat skeptisch auf den Vorschlag eines verpflichtenden sozialen Jahres in Deutschland reagiert. Er selbst habe im Zivildienst viel gelernt, sagte der SPD-Politiker gestern am Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin.
Es gebe aber derzeit schon für freiwillige soziale Dienste mehr Interessenten als Plätze. Außerdem gebe es in der Verfassung ein Verbot von Zwangsarbeit, um das man nicht ohne Weiteres drum herum komme. Scholz betonte zugleich, wer ein soziales Jahr mache, „der hat was davon. Ich hab auch was davon gehabt.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte die Debatte um ein soziales Pflichtjahr kürzlich neu angestoßen. Seit die Wehrpflicht und damit auch der Zivildienst 2011 ausgesetzt wurden gibt es in Deutschland nur noch Freiwilligendienste: Für junge Menschen das Freiwillige Soziale Jahr, das Freiwillige Ökologische Jahr und den Internationalen Jugendfreiwilligendienst.
Daneben gibt es den Bundesfreiwilligendienst für Menschen jeden Alters. Momentan leisten annähernd 100.000 Menschen einen Jugend- oder Bundesfreiwilligendienst – vorwiegend junge Leute.
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