Vermischtes

Schulen sollen mehr zum Thema Depression aufklären

  • Montag, 24. Juni 2024
/Prostock-studio, stock.adobe.com
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Leipzig – Durchschnittlich zwei Jugendliche pro Schulklasse in Deutschland erkranken an einer Depression. Der Jugendbeirat der Deutschen Depressionshilfe fordert deshalb jetzt in einer Petition, das Thema fest in die Lehrpläne weiterführender Schulen zu verankern.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) solle für mehr Aufklärung sorgen, „um junge Menschen zu sensibilisieren und zu unterstützen“, erklären die Jugendlichen in einem heute in Leipzig veröffentlichten Aufruf. Schülerinnen und Schüler sollten wissen, dass die Depression eine Erkrankung ist, die professionell behandelt werden muss.

Etwa sechs Prozent aller Jugendlichen erkranken demnach an einer Depression. Damit gehört sie laut Angaben zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen. Durch die Suizidgedanken, die ein Symptom der Depression sein können, ist die Erkrankung lebensbedrohlich.

„Fast jeder Mensch wird im Laufe seines Lebens mit Depression in Berührung kommen – sei es durch eine eigene Erkrankung oder als Angehöriger im Familien- oder Freundeskreis. Wegen dieser Häufigkeit und Schwere der Erkrankung gehört das Thema Depression in die Lehrpläne von Schulen, ähnlich wie Suchterkrankungen“, erklärte der Vorsitzende der Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Suizidprävention, Ulrich Hegerl.

Jugendliche sollten lernen, wie sie Anzeichen von Depression erkennen und wo sie rechtzeitig Hilfe suchen könnten – für sich und für andere. Zudem müssten auch Lehrkräfte, Lehramtsstudierende und Schulsozialarbeiter hinsichtlich der Erkrankung fortgebildet werden.

Dies schärfe auch langfristig das gesellschaftliche Bewusstsein für die Erkrankung. Nur so werde die Krankheit entstigmatisiert und betroffenen Jugendlichen vorurteilsfrei und unterstützend begegnet.

Eine Depression kann den Angaben zufolge chronisch verlaufen und die Entwicklung erheblich beeinträchtigen. Sie beeinflusst soziale Beziehungen, schulische Leistungen und erhöht das Risiko für Alkohol- und Drogenmissbrauch. „Mit einem frühzeitigen Therapiebeginn sind Depressionen in der Regel gut behandelbar“, hieß es.

kna

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